Volltext herunterladen
(4.728 MB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-74326-3
Export für Ihre Literaturverwaltung
Medien der Sorge, Techniken des Selbst: Praktiken des Über-sich-selbst-Schreibens bei Schlingensief und Jelinek
[Dissertation]
Abstract Kann Kunst heilen? Dieser Frage geht (die Autorin) mittels einer medienwissenschaftlichen Neubestimmung von Michel Foucaults Konzepten der Techniken des Selbst sowie der Sorge um sich nach und analysiert die Medien und Ästhetiken von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek als ästhetische Thera... mehr
Kann Kunst heilen? Dieser Frage geht (die Autorin) mittels einer medienwissenschaftlichen Neubestimmung von Michel Foucaults Konzepten der Techniken des Selbst sowie der Sorge um sich nach und analysiert die Medien und Ästhetiken von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek als ästhetische Therapeutiken. Am Beispiel der späteren Arbeiten des Theater-, Film- und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief zeichnet sich die moderne politische und ästhetische Geschichte von Kunst als Medium der Therapeutik ab: Der Wunsch nach einer Gesundheit des Denkens, Empfindens wie Lebens verschränkt sich dabei mit der biopolitischen Geschichte moderner, ästhetischer Heilsprogramme. Schlingensiefs Versuch, sich selbst zu heilen, schreibt sich in einen Komplex von Kunstreligion, modernem Vitalismus und Kolonialgeschichte ein. Elfriede Jelineks monumentaler Onlineroman "Neid (Mein Abfall von allem) - Ein Privatroman" experimentiert mit literarischem Schreiben in virtuellen Räumen und entwirft einen autobiographischen Roman, der jeder Form literarischer Subjektkonstitution eine feministische Absage erteilt. Diese Poetik erweist sich als Programm einer spezifisch modernen Sorge um sich: Medientechnisch ermöglicht durch das Heilsversprechen eines von der Realwelt abgetrennten Cyberspace, übt Jelinek im Format des frühen Onlinetagebuchs eine digitale Askese in virtueller Unendlichkeit, Leere und Weite und gibt so Raum für eine komplexe poetische Reflexion des Verhältnisses von Medien, Empfindung und Subjektivierung. Die Studie rückt zeitgenössische Medien der Sorge als Übungen der Heilung, der Gesundheit und des Überlebens in den Blick, und verbindet diese mit einer Archäologie der ästhetischen und medialen Geschichte moderner Konzepte von Gesundheit und Heilung.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Kunst; Biographie; Gesundheit; Heilung; Selbstbild; Optimierung; Subjektivierung; Psychoanalyse; Mediatisierung; Medien; Gender; Queer Studies; Biopolitik; virtuelle Realität; Krisenbewältigung; Foucault, M.
Klassifikation
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Philosophie, Theologie
Freie Schlagwörter
Christoph Schlingensief; Elfriede Jelinek; Techniken des Selbst; Joseph Beuys; Gender Studies; Selbsttechniken; Performativität; Selbstsorge; Selbstoptimierung; Autobiografie; Medialität; Avantgarden; Joseph Beuys; Machttheorie; Wanderer; Kolonialgeschichte; Kunstreligion; Richard Wagner; Vitalismus; Cyberspace
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2021
Verlag
Büchner-Verlag
Erscheinungsort
Marburg
Seitenangabe
421 S.
DOI
https://doi.org/10.14631/978-3-96317-776-7
ISBN
978-3-96317-776-7
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 3.0