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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-63542-3
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Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration Geflüchteter: Sprachkompetenz, Wohnen, Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe
[Stellungnahme]
Körperschaftlicher Herausgeber
Bonn International Center for Conversion (BICC)
Abstract Bei der Bleibeperspektive handelt es sich um eine bürokratische Kategorisierung, die im Widerspruch zur individuellen Prüfung von Fluchtgründen steht. Sie schafft Ungleichheiten zwischen Geflüchteten und schränkt Integration ein. Die Bundespolitik und –gesetzgebung muss die Selektion in Menschen mit... mehr
Bei der Bleibeperspektive handelt es sich um eine bürokratische Kategorisierung, die im Widerspruch zur individuellen Prüfung von Fluchtgründen steht. Sie schafft Ungleichheiten zwischen Geflüchteten und schränkt Integration ein. Die Bundespolitik und –gesetzgebung muss die Selektion in Menschen mit "guter" bzw. "schlechter" Bleibeperspektive einstellen und allen Geflüchteten von Anfang an Zugang zu integrationspolitischen Maßnahmen gewähren. Die Integration geflüchteter Menschen in den Bereichen Sprache und Arbeit ist von zentraler Bedeutung. Die bundespolitische Ebene muss gesetzliche Grundlagen schaffen, die Sprach- und Integrationskurse von Anfang an ermöglicht und dabei auch die Unterschiede, die sich etwa aus Geschlecht, Alter oder dem Bildungshintergrund ergeben, berücksichtigen. Aufgehoben werden müssen die Vorrangprüfung und die 2016 beschlossene Wohn- sitzauflage, die beide die Arbeitsmarktintegration behindern. Auf kommunaler Ebene muss eine ausreichende sozialarbeiterische Betreuung gewährleistet werden.
Eine eigene Wohnung ist ein wichtiger Schritt zu einem selbstverantwortlichen Leben. Auf kommunaler Ebene ist die Unterbringung in Wohnungen bzw. abgeschlossenen Wohneinheiten Gemeinschaftsunterkünften vorzuziehen. Das Land Nordrhein-Westfalen und andere Bundesländer müssen an ihrer Politik festhalten, keine AnkER-Zentren einzurichten, da diese die Bewohner isolieren, zu Konflikten führen und der Integration entgegenstehen. Geflüchtete leben häufig getrennt von anderen Familienmitgliedern, die sich beispielsweise noch im Konfliktgebiet aufhalten. Die Restriktionen beim Familiennachzug können Integration behindern, da sie vielfältige materielle wie psychische Belastungen für die betroffenen Menschen schaffen. Die Länder sollten sich auf der Bundesebene dafür einsetzen, die Einschränkungen des Familiennachzugs abzubauen.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; Migration; Erwerbstätigkeit; berufliche Integration; Einwanderung; Arbeitsmarkt; soziale Partizipation; Flüchtling; Familienzusammenführung; soziale Integration; Sprachkenntnisse; soziale Unterstützung; Wohnverhältnisse; Integrationspolitik
Klassifikation
Migration
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2019
Erscheinungsort
Bonn
Seitenangabe
7 S.
Schriftenreihe
BICC Policy Brief, 5/2019
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung 3.0