Making a Case for the State: Review essay on Paul du Gay and Thomas Lopdrup-Hjorth (2023), For Public Service: State, Office and Ethics

Abstract

'For Public Service' is an important book. With their focus on the rationale of the State, the authors address what is needed to be a good public servant. Since New Public Management became omnipresent, they see reason to do so. Its 'market-mimicking' has turned public servants from role-bound personae into individuals, at the expense of attention to due process. More generally, a widespread anti-étatism has neglected the requirements inherent to acting on behalf of the state in an official capacity. Instead, the authors want to offer a positive account of the state. In their venture in political realism, they go far, adopting a relativist stance towards the impact of a humanist universalism. The authors emphasize structural elements but seem to ignore the politics of the state in action. Dilemmas of conduct in the practice of public office-holding need attention too. For instance, how are public servants to deal with discriminatory political directives?

'For Public Service' ist ein bedeutendes Buch. Mit ihrem Fokus auf Grundüberlegungen bezüglich des Staates thematisieren die Autoren, was es bedeutet, öffentliche*r Bedienstete*r zu sein. Den Grund dafür liefert die aufkommende Allgegenwärtigkeit des New Public Management Ansatzes. Der 'marktähnliche' Ansatz des New Public Management hat das Verständnis von öffentlichen Bediensteten als an eine Rolle gebundenen Personen in das eines Individuums verändert, und das auf Kosten der Bedeutung ordnungsgemäßer Verfahren. Allgemeiner hat ein weitverbreiteter anti-étatism die Anforderungen, die mit dem Handeln im Auftrag des Staates in offizieller Funktion einhergehen, vernachlässigt. Dementgegen wollen die Autoren eine positive Darstellung des Staates bieten. In ihrem Vorstoß in politischem Realismus, nehmen sie eine relativistische Haltung gegenüber dem Einfluss eines humanistischen Universalismus ein. Die Autoren betonen strukturelle Elemente des Staates, scheinen jedoch die Politik des Staates in Aktion außer Acht zu lassen. Dilemmata in der konkreten Ausübung eines öffentlichen Amtes bedürfen es auch beachtet zu werden. Zum Beispiel: wie sollten öffentliche Bedienstete mit diskriminierenden politischen Anweisungen umgehen?