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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-94885-2
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Zur (Un-)Möglichkeit, intersektional zu forschen: Entwicklung eines Fragenkatalogs zur Reflexion epistemischer Gewalt
On the (im)possibility of conducting intersectional research: Developing a questionnaire to reflect on epistemic violence
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Die Verbreitung von Intersektionalität geht mit Vereinnahmung von marginalisiertem Wissen einher. Dies stellt eine Form epistemischer Gewalt dar. Der Beitrag untersucht am Beispiel der eigenen Dissertation die Frage, wie ich mich auf Diskurse um Intersektionalität beziehen und gleichzeitig deren Ver... mehr
Die Verbreitung von Intersektionalität geht mit Vereinnahmung von marginalisiertem Wissen einher. Dies stellt eine Form epistemischer Gewalt dar. Der Beitrag untersucht am Beispiel der eigenen Dissertation die Frage, wie ich mich auf Diskurse um Intersektionalität beziehen und gleichzeitig deren Vereinnahmung entgegenwirken kann. Eine Situationsmap als Werkzeug nutzend, steht die Kritik von antirassistischen Feminist*innen an weißdominierter Geschlechterforschung im Fokus. Aus dieser entwickele ich drei Orientierungslinien: Anerkennung marginalisierten Wissens, Förderung von Verteilungsgerechtigkeit und Reflexion eigener Ausschließungspraxen. Die Anwendung der Orientierungslinien auf die eigene Forschung zeigt eine Herausforderung auf: Anerkennung bleibt selektiv. Dies kann verschiedene marginalisierte Gruppen in Konkurrenz zueinander setzen. Auch ist die Förderung von Verteilungsgerechtigkeit im Rahmen einer Promotion begrenzt, die letztendlich auf die eigene Einschließung ins Wissenschaftssystem abzielt. Der dritten Orientierungslinie folgend werden die Spannungsfelder in einen kritischen Fragenkatalog für Forschungsprojekte übersetzt.... weniger
The prevalence of intersectionality goes along with the appropriation of marginalized knowledge, which constitutes a form of epistemic violence. Using my dissertation as an example, this article examines how I can engage with discourses on intersectionality while simultaneously countering their appr... mehr
The prevalence of intersectionality goes along with the appropriation of marginalized knowledge, which constitutes a form of epistemic violence. Using my dissertation as an example, this article examines how I can engage with discourses on intersectionality while simultaneously countering their appropriation. Using a situational map as a tool, I engage with the criticism of anti-racist feminists of White-dominated gender research. From this I develop three guideposts which can provide orientation: the recognition of marginalized knowledge; the promotion of distributive justice; and the reflection of one's own practices of exclusion. Using these guideposts for orientation in my own research throws up challenges, as recognition remains selective, potentially pitting different marginalized groups against each other. Also, promoting distributive justice within the framework of a dissertation has limited scope, and is ultimately aimed at achieving one's own inclusion in the scientific system. Using the third guidepost for orientation, the conflicting priorities are translated into a critical set of questions for research projects to answer.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Intersektionalität; Diskurs; Geschlechterforschung; Wissen; empirische Sozialforschung; Situationsanalyse; Reflexivität
Klassifikation
Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftslogik, Ethik der Sozialwissenschaften
Freie Schlagwörter
Epistemische Gewalt; Kritische Soziale Arbeit; Sozialarbeitsforschung; epistemic violence; critical social work; social work research
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2024
Seitenangabe
S. 71-87
Zeitschriftentitel
GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 16 (2024) 2
Heftthema
Intersektionalität und Soziale Arbeit - Rekonstruktionen, Analysen und Reflexionen
DOI
https://doi.org/10.3224/gender.v16i2.06
ISSN
2196-4467
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)