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%T Der verdeckte Wunsch männlicher Adoleszenter nach einer fürsorglichen Mutter-Sohn-Beziehung - eine Kritik der gesellschaftlichen Abwertung von Müttern und Weiblichkeit
%A Başer, Nadine N.
%A Scholz, Sylka
%J GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
%N 2
%P 122-137
%V 16
%D 2024
%@ 2196-4467
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-94790-3
%X In der Adoleszenz vollziehen sich psychodynamische Prozesse der Ablösung und Neugestaltung von Bindungen, in denen die Auseinandersetzung mit Geschlecht und Geschlechterdifferenz bedeutsam wird. Im Rahmen von Diskursen über männliche Sozialisation wird von als männlich gelesenen Adoleszenten in heteronormativer Manier die Ablösung von der Mutter und die Hinwendung zum Vater als zentral für die Ausbildung einer männlichen Identität postuliert. Diese Argumentationsfigur trägt mit zur gesellschaftlichen Abwertung von Müttern und Weiblichkeit bei. Der Artikel fokussiert kritisch auf Prozesse geschlechtlicher Sozialisation als männlich gelesener Jugendlicher im Kontext von Mutter-Sohn-Beziehungen und hinterfragt die hohe Bedeutungszuschreibung des Vaters. Ausgehend von den Ergebnissen eines qualitativen Forschungsprojekts zu Fürsorgeorientierungen als männlich gelesener Adoleszenter wird dieser Frage vertiefend durch die Analyse des Romans tschick nachgegangen. Die Interpretation des literarischen Textes zeigt, wie eine nicht von Distanz geprägte Mutter-Sohn-Beziehung aussehen kann und wie auf diese Weise ein Raum für eine weniger normative geschlechtliche Individuierung geöffnet wird, die fürsorglich und generativ ist.
%X During adolescence, individuals undergo psychodynamic processes of detachment as well as the reshaping of attachments, with gender and gender difference playing a significant role. Discourses on masculine socialization postulate that adolescents perceived as male detach from their mothers and turn to their fathers in a heteronormative manner which is pivotal to developing a masculine identity. This line of argument contributes to the societal devaluation of mothers and femininity. In this article, we critically examine gendered socialization processes of adolescents perceived as male, focusing on mother-son relationships and challenging the elevated significance which is often attributed to fathers. Drawing on the results of a qualitative research project on the care orientations of such adolescents, we further explore this matter by analyzing the novel tschick. Our interpretation reveals the characteristics of a mother-son relationship which is not characterised by distance and highlights how such closeness can open up space for a less normative, yet caring and generative, gendered individuation.
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%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info