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%T Koordination der Energiepolitik im deutschen Bundesstaat
%A Benz, Arthur
%J der moderne staat - dms: Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management
%N 2
%P 299-312
%V 12
%D 2019
%K Politikverflechtung; Transformation; joint decision-making; transformation
%@ 2196-1395
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-93055-3
%X Die Transformation des Energiesystems in Deutschland, die ab 2000 eingeleitet wurde, hat neben technisch-materiellen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen auch Konsequenzen für die räumliche Allokation der genutzten oder nutzbaren Energiequellen, der Versorgungsinfrastruktur und der regionalen Verteilung von Nutzen und Kosten. Damit verbundene Verteilungskonflikte lassen sich in der etablierten Politikverflechtung zwischen Bund und Ländern schwerlich lösen. In der Energiepolitik umging die Bundesregierung daher die Politikverflechtung, indem sie weichenstellende Entscheidungen in korporatistischen Verhandlungen oder Verhandlungen in der Regierungskoalition vorbereitete, was die inkonsistenten politischen Richtungswechsel in den Jahren 2000, 2009 und 2011 erklärt. Zudem stärkte die Regierung die hierarchische Steuerung und schwächte den Einfluss der Länder, obgleich diese erheblich zur Umsetzung der neuen Energiepolitik beitragen. Inzwischen zeigt sich, dass die Energiepolitik weniger an einer Überverflechtung als an einer Unterverflechtung zwischen Bund und Ländern, einer institutionellen Fragmentierung und Koordinationsdefiziten leidet. Dabei wäre eine koordinierte Politik aller Ebenen des Bundesstaats zwingend erforderlich, um zu verhindern, dass latente und manifeste Verteilungsprobleme die um die Jahrtausendwende eingeleitete Energietransformation gefährden.
%X The transformation of the energy system in Germany, which was launched in 2000, not only has technical, economic and societal implications, it also changes the territorial allocation of used or exploitable energy sources, infrastructure for energy supply, and the regional distribution of costs and benefits. Redistributive conflicts associated with these effects can hardly be solved in established joint-decision making between the federal and Länder governments. The federal government therefore by-passed the Länder by preparing crucial decisions in corporatist negotiations or negotiations in the governing coalition. This explains the inconsistent policy changes in 2000, 2009 and 2011. Furthermore, the government strengthened hierarchical governance and weakened the Länder governments' influence, although they significantly contribute to the implementation of the new energy policy. Meanwhile, it has turned out that German energy policy suffers less from joint decision traps in the federal system than from the lack of appropriate structures of federal-Länder coordination. This coordination is an essential prerequisite to manage distributive conflicts which threaten the progress of energy transformation.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info