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%T Flexible working for all? How collective constructions by Austrian employers and employees perpetuate gendered inequalities
%A Schmidt, Eva-Maria
%J JFR - Journal of Family Research
%N 2
%P 615-642
%V 34
%D 2022
%@ 2699-2337
%U https://ubp.uni-bamberg.de/jfr/index.php/jfr/article/view/668/634
%X Objective: This paper pursues the question as to how extended flexible working possibilities in the labor market are legitimized among employers and employees and whether they have potential to mitigate inequalities. Background: Persistent and increasing gendered inequalities in Austria are reflected in the unequal division of unpaid family work in parental couples and in men’s stable full-time employment while women increasingly work part-time. In recent years, employers have expanded flexible working possibilities for all employees, regardless of their gender, also in leading positions and especially for those with family responsibilities. Method: We conducted six focus groups and 16 semi-structured interviews with employers (n=30) and employees (n=25) from 29 contrasting companies across Austria. An in-depth reconstructive analysis facilitated our exploration of collective notions and concepts associated with flexible work and career opportunities. Results: The respondents constructed part-time and flexible work as a new norm strongly connected to women with (potential) children. At the same time, employers and employees legitimized that these women must be protected from penalties resulting from the ideal worker norm still in force and must be variously supported by employers. However, men - the partners of women they could support by making use of these options and taking over childcare - are not constructed as a target group. Conclusion: In a cultural context such as Austria, family-friendly flexible working opportunities perpetuate rather than level gendered inequalities, as men’s need for those opportunities do not emerge in the constructions. The lack thereof is neither explicitly addressed nor challenged.
%X Fragestellung: Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, wie erweiterte Optionen flexibler Erwerbstätigkeit von Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen legitimiert werden und ob diese Potential haben, ungleiche Arbeitsaufteilung zwischen Frauen und Männern zu verringern. Hintergrund: Geschlechterungleichheiten halten sich in Österreich sehr hartnäckig. Zum einen zeigen sich diese in der bestehenden ungleichen Aufteilung von unbezahlter Familienarbeit zwischen Elternteilen, zum anderen in der unveränderten Vollzeitbeschäftigung von Männern, während Frauen zunehmend in Teilzeit erwerbstätig sind. In den vergangenen Jahren wurden die Möglichkeiten flexibler Arbeitszeiten und Arbeitsorte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend ausgebaut, insbesondere für jene mit familiären Verpflichtungen und auch für Führungskräfte. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden sechs Gruppendiskussionen und 16 leitfadengestützte Interviews durchgeführt und analysiert, mit Arbeitgeber*innen (n=39) und Arbeitnehmer*innen (n=25) von insgesamt 29 kontrastierenden Unternehmen aus ganz Österreich. Die rekonstruktive Analyse ermöglichte es, die kollektiven Orientierungsmuster zu erfassen, die flexiblen Erwerbsarbeitsmodellen und Karriereoptionen zugrunde liegen. Ergebnisse: Insbesondere Teilzeiterwerbstätigkeit und die damit zusammenhängende Flexibilität wurde als neue Norm konstruiert, vor allem für Frauen, die (potenziell) Kinder haben. Gleichzeitig legitimierten die Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen jedoch, dass Frauen von jeglichen daraus resultierenden Nachteilen beschützt werden müssten, die wiederum auf der nach wie vor bestehenden Norm der idealen Arbeitskraft beruhen. Männer - die als Partner dieser Frauen unterstützend wirken könnten, indem sie ebenso von diesen Optionen Gebrauch machten, um die Kinderbetreuung zu übernehmen - wurden nicht als Zielgruppe konstruiert. Schlussfolgerung: Im kulturellen Kontext von Österreich führt das Angebot an familienfreundlichen, flexiblen Arbeitsmodellen demzufolge eher dazu, Geschlechterungleichheiten zu reproduzieren und aufrechtzuerhalten, weil Männern kein Bedürfnis und kein Bedarf nach diesen Optionen zugesprochen wird und dieser Umstand von den Befragten auch nicht explizit problematisiert wird.
%C DEU
%G en
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info