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@book{ Breitenbach2023,
 title = {Diskriminierung im deutschen Krankenversicherungssystem: Werden gesetzlich Versicherte bei der Terminvergabe von Fachärzten benachteiligt?},
 author = {Breitenbach, Andrea and Heinrich, Marco},
 year = {2023},
 pages = {23},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-85085-2},
 abstract = {Lange Wartezeiten auf Facharzttermine sind in Deutschland in vielen Praxen an der Tagesordnung, obwohl sie eine große Belastung für Patienten darstellen. Eine in diesem Zusammenhang wiederkehrenden Diskussionen betrifft das duale Versicherungssystem, das sich durch das Nebeneinander der Gesetzlichen und der Privaten Krankenversicherung auszeichnet. Gegner des zweigliedrigen Systems argumentieren, dass privat Versicherte eine bessere medizinische Behandlung erhalten als gesetzlich versicherte Patienten und sich das beispielsweise in unterschiedlichen Wartezeiten bei Ärzten widerspiegelt. Mit einem Mixed-Methods-Design wird in dieser Studie erforscht, ob bei der Terminvergabe von Fachärzten eine Diskriminierung von gesetzlich versicherten Patienten gegenüber privat versicherten Patienten stattfindet. Ein Feldexperiment diente zur Erfassung der Wartezeiten auf Facharzttermine in deutschen Großstädten. Pro Praxis wurden zwei Anrufe getätigt. Einmal gaben sich die Anrufer als gesetzlich versichert und beim zweiten Anruf als privat versichert aus. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in den Wartezeiten. Gesetzlich Versicherte warten durchschnittlich 15 Tage länger auf einen Termin als privat Versicherte. Eine sich anschließende qualitative Expertenbefragung in Arztpraxen erfasste die Hintergründe für die Ungleichbehandlung. Hierbei scheinen wirtschaftliche Motive der Hauptgrund für die Diskriminierung zu sein. Bei gesetzlich Versicherten werden erbrachte Leistungen nicht im gleichen Maße vergütet wie bei privat Versicherten. Dies schafft möglicherweise Anreize zur Diskriminierung bei der Terminvergabe bei Fachärzten.Long waiting times for appointments with medical specialists are the norm in many practices in Germany, although they represent a burden for patients. One of the recurring discussions in this context concerns the German dual insurance system: Critics of this system argue that privately insured receive better medical treatment than those with the statutory type and that this is reflected, for example, in shorter waiting times at doctors’ offices. Using a mixed-methods design, this study examines whether patients with statutory insurance are discriminated against compared to those with private insurance when it comes to appointments with medical specialists. A field experiment was used to record waiting times for appointments with medical specialists in major German cities.The results show that, on average, those with statutory health insurance wait 15 days longer for an appointment than those with the private type. A qualitative expert survey recorded the factors involved in the unequal treatment. Economic motives seem to be the main reason for discrimination. Services provided to people with statutory health insurance are not remunerated to the same extent as those supplied to privately insured patients. It is possible that this creates incentives for discrimination in the allocation of appointments with medical specialists.},
 keywords = {Diskriminierung; discrimination; Facharzt; medical specialist; medizinische Versorgung; medical care; institutionelle Faktoren; institutional factors; soziale Ungleichheit; social inequality; Sozialversicherung; social insurance; gesetzliche Krankenversicherung; compulsory health insurance; private Krankenversicherung; private health insurance; Feldforschung; field research; Experiment; experiment; quantitative Methode; quantitative method; Bundesrepublik Deutschland; Federal Republic of Germany}}