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@article{ Jilge2014,
 title = {Die Ukraine aus Sicht der "Russkij Mir"},
 author = {Jilge, Wilfried},
 journal = {Russland-Analysen},
 number = {278},
 pages = {2-5},
 year = {2014},
 doi = {https://doi.org/10.31205/RA.278.01},
 abstract = {Der aus Sicht der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder der Staatengemeinschaft völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland lagen neben unterschiedlichen situativen, innen- und außenpolitischen Motiven auch längerfristige ideologische und geopolitische Konzepte zugrunde, die von der russischen Staatsführung sowie kremlnahen Politikern und Ideologen in den letzten Jahren - und während der Ukraine-Krise noch verstärkt - unter dem Begriff "Russkij Mir" propagiert wurden. Die Ukraine wird dabei ideologisch als ein Kernbestandteil dieser »Russischen Welt« und damit eines orthodox-ostslawischen, von Russland geführten und der EU entgegengestellten Orbits vorgestellt. Insofern dient das Konzept der Legitimation des Einbezugs der Ukraine in die angestrebte "Eurasische Union". Im Rahmen dieses Konzepts werden insbesondere die Gebiete der Ost- und Südukraine zu einem einheitlichen "Süd-Osten" zusammengefasst, in dem mehrheitlich mit der Russischen Föderation eng verbundene "Landsleute" leben, für die Russland eine Schutzfunktion beansprucht. Zugleich wird der "Süd-Osten" der Ukraine als "Neurussland" und damit als eigentlich russisches Territorium verbrämt, um den direkten politischen Einfluss Russlands in der Ukraine historisch zu legitimieren und gegebenenfalls eine freie Selbstbestimmung der Ukraine über die künftige Ausrichtung des Staates zu verhindern. Doch zeigen Forschungen der letzten Jahre und repräsentative Umfragen der jüngsten Zeit, dass sich die Ukraine als Ganzes dem Bild der "Russkij Mir" entzieht und von der Existenz des vom Kreml propagierten "Neurussland" im Osten und Süden des Landes kaum die Rede sein kann.},
}