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@article{ Essen2022,
 title = {Russlands diktierter Nicht-Frieden im Donbas 2014-2022: Warum die Minsker Abkommen von Anbeginn zum Scheitern verurteilt waren},
 author = {Essen, Hugo von and Umland, Andreas},
 journal = {SIRIUS - Zeitschrift für Strategische Analysen},
 number = {3},
 pages = {282-292},
 volume = {6},
 year = {2022},
 issn = {2510-2648},
 doi = {https://doi.org/10.1515/sirius-2022-3004},
 abstract = {Die zwischen der Ukraine und Russland unter Vermittlung von OSZE, Deutschland und Frankreich abgeschlossenen Minsker Abkommen waren Ausdruck von Völkerrechtsnihilismus und Aggressionsverschleierung. Im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Auffassung waren die Dokumente, die Moskau der Ukraine im September 2014 und Februar 2015 aufgezwungen hatte, keine Lösung, sondern Teil des Problems. Die in sich widersprüchlichen Minsker Abkommen hatte Kyjiw unter massivem russischem Druck unterzeichnet. Die Unterzeichnung erfolgte nach verheerenden militärischen Niederlagen, die reguläre und irreguläre russische Streitkräfte der Ukraine beigebracht hatten. Für den Kreml waren die Abkommen Instrumente, geo- und hegemonialpolitischen Früchte seiner anfänglich verdeckten militärischen Aggression gegen die Ukraine zu ernten. Westliche Staaten - insbesondere Deutschland und Frankreich - billigten stillschweigend Russlands offensichtliche Infragestellung der europäischen Sicherheitsordnung. Berlin und Paris drängten Kyjiw, die widersprüchlichen Bestimmungen der Minsker Abkommen in fragwürdigen Sequenzen umzusetzen. Eine völkerrechtlich teilakzeptable Interpretation der Übereinkunft durch die Ukraine unterstützte der Westen nur unzureichend. Moskau wurde für seine Verletzungen der Vereinbarungen, Verballhornung völkerrechtlicher und demokratischer Grundprinzipien sowie unkooperative Haltung bei den Verhandlungen nicht sanktioniert.Until 24 February 2022, the Russian-Ukrainian agreements signed in the capital of Belarus in 2014-2015 were seen, by many observers, as a path to a settlement of the Donbas conflict. However, the contradictory Minsk deals were signed by Kyiv under enormous duress. Contrary to common belief over years, the various documents that the Kremlin forced upon Kyiv in the context of devastating Ukrainian military defeats from regular and irregular Russian forces, in September 2014 and February 2015, were not a solution but part of the problem. They were manifestations of international legal nihilism, undermining basic democratic standards, and Kremlin instruments to harvest the fruits of Russia’s initially covert military aggression against Ukraine. Oddly, Western states furthered the Kremlin’s obvious subversion of the European security order, by condoning the conclusion of the Minsk Agreements, pressuring Ukraine to implement its dubious provisions, insufficiently supporting a normatively acceptable interpretation of the agreement, and not punishing Moscow for its violation of the agreements as well as uncooperative negotiations.},
 keywords = {Russland; Russia; Ukraine; Ukraine; Krieg; war; Osteuropa; Eastern Europe; Frieden; peace; Konfliktregelung; conflict management; internationales Abkommen; international agreement}}