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%T Von "dicken, blonden Flechten" und "hängendem Haar": Frauenhaar als pars pro toto für kulturelle Ordnungen und Brüche am Beispiel literarischer 'Heimat'-Bilder
%A Kanne, Miriam
%J FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien
%N 2
%P 73-88
%V 19
%D 2013
%K 'Heimat'; Literaturgeschichte; Motivtransformation; Gewalt; Haar; history of literature; transformation of subject; violence; authority; hair.
%@ 0948-9975
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-77378-1
%X Das zutiefst feminisierte Konstrukt 'Heimat' ist - sowohl als historischer Gegenstand als auch als literarisches Motiv - kontinuierlich bestimmten kulturellen, politischen und ideologischen Transformationsakten, Dynamisierungen und Recycling-Prozessen unterworfen, die insbesondere in der Literatur sichtbar werden. Derart sedimentiert tritt 'Heimat' in Erzähltexten der Gegenwartsliteratur in Erscheinung, wird dort als historischer Gegenstand kritisch reflektiert, als Motiv zerrbildartig tradiert, hierin zugleich transformiert und dabei in auffallender Häufigkeit zu einer Kategorie der Zurichtung umgestaltet, die vor allem in der Synthese von 'Körper' und 'Geschlecht' ihren Ausdruck findet: Imaginationen vom 'schwachen Geschlecht' werden in Bildern körperlicher Gewalt und Auslieferung erprobt und sind besonders häufig als Griffe ins Frauenhaar bzw. als Eingriffe in die weibliche 'Haarbiografie' markiert. 'Heimat' arriviert hierin zu einer Folie, auf der Figurationen (und Zirkulationen) von Macht in geschlechtlich codierten Körperbildern gespiegelt und verhandelt werden.
%X As a historical object as well as a literary subject, the deeply feminized construct 'Heimat' is continuously subject to specific cultural, political and ideological acts of transformation, dynamization and renewal. These processes of conversion become notably visible in literature. Contemporary narratives critically reflect the varied notions of 'Heimat' in a condensed form: as a historical tradition as well as through transformations and distortions. 'Heimat' frequently appears as an organized category that expresses the synthesis of 'body' and 'gender': imagery of the so-called 'weaker sex' is exercised in representations of physical violence, often as either grasping a woman's hair or as an intervention in her 'hair-biography'. In this context, 'Heimat' becomes the backdrop on which figurations (and circulations) of power are reflected and negotiated in sexually encoded images of the body.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info