Dynamics of Everyday Life within Municipal Administrations in Francophone and Anglophone Africa

Abstract

Decentralisation in sub-Saharan Africa promises to build responsive institutions, hold officials to account and promote popular participation. Still, existent studies ignore the everyday interface between decentralised structures and citizens, as well as how decentralised institutions function in relation to their local contexts and other "authorities" on the margins. These contexts shape service provision and the impact of local power structures on local communities. Against this backdrop, our conference in Dakar, Senegal, on "Dynamics of Everyday Life within Municipal Administrations in Francophone and Anglophone Africa," which took place in May 2019, demonstrated three key points of interest: namely, how actors within local bureaucracies interface with those who are outside; how ordinary citizens appropriate the bureaucratic techniques of the state and how these actors negotiate and adapt to the daily practices of municipal administrations. In general, decentralisation is not simply implemented, rather, it creates new frameworks and spaces for both formal and informal public action.

Eine Dezentralisierung in Subsahara-Afrika stellt den Aufbau handlungsfähiger Institutionen in Aussicht. Zu den damit verbundenen Versprechen gehören außerdem, Beamte zur Verantwortung ziehen zu können sowie die verstärkte Partizipation der Bevölkerung. Bestehende Studien zu Dezentralisierungsprozessen ignorieren jedoch den Alltag in den Verwaltungen und deren Verhältnis zur Bevölkerung. Ebenso fehlt das Wissen, wie dezentrale Institutionen in Bezug auf ihre lokalen Kontexte und andere "Autoritäten" außerhalb der Verwaltung agieren. Diese lokalen Kontexte beeinflussen die Dienstleistungen und die Auswirkungen der lokalen Machtstrukturen auf lokale Gemeinschaften. Vor diesem Hintergrund hat unsere Konferenz im Mai 2019 in Dakar, Senegal, zum Thema "Alltägliche Dynamik in den kommunalen Verwaltungen im frankophonen und anglophonen Afrika" drei zentrale Themenfelder behandelt: wie interagieren die Akteure in der Lokalverwaltung mit ihrem Umfeld; wie eignen sich "normale" Bürger bürokratische Verfahren des Staates an; und wie fordern sie diese heraus bzw. passen sie sich den Alltagspraktiken der Kommunalverwaltungen an. Ein durchgängiger Befund war, dass Dezentralisierung nicht einfach umgesetzt wird, sondern einen veränderten Rahmen und neue Räume für formales und informelles öffentliches und politisches Handeln bietet.