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%T Nicht-intendierte Fallbeispiel-Effekte in der Gesundheitskommunikation: Negative Emotionen und Stigmatisierung im Kontext der Pränataldiagnostik
%A Möhring, Michélle
%A Röhm, Alexander
%A Nellen, Cosima
%A Hastall, Matthias R.
%E Sukalla, Freya
%E Voigt, Charmaine
%P 157-170
%D 2021
%K Fallbeispiele; negative Emotionen; Anti-Stigma-Kommunikation; exemplars; negative emotions; anti-stigma communication
%~ DGPuK
%X In der Gesundheitskommunikation werden Fallbeispiele eingesetzt, um Aufmerksamkeit für Gesundheitsbotschaften zu fördern und Gesundheitsverhalten zu beeinflussen. Das gesundheitsbezogene Thema der Pränataldiagnostik ist eng mit anderen kontroversen Themen wie Schwangerschaftsabbrüchen verknüpft und insbesondere mit der Genommutation Trisomie 21 assoziiert. In der vorliegenden Studie wird untersucht, inwiefern Fallbeispiele im Kontext der Pränataldiagnostik nicht-intendierte Effekte wie negative Emotionen und generalisierte Stigmatisierung von Menschen mit Trisomie 21 auslösen. In einem 2 x 2 x 3-Online-Experiment lasen 958 Teilnehmende einen randomisiert zugeteilten Medienbericht über Pränataldiagnostik, der durch das Fallbeispiel einer schwangeren Frau gerahmt wurde. Die Fallbeispiele wurden hinsichtlich des Alters, des Familienstandes und der Vorerfahrungen mit Trisomie 21 manipuliert. Darstellungen von älteren und alleinstehenden Frauen sowie die Kombination vermeintlich "ungünstiger" Schwangerschaftsbedingungen riefen vermehrt negative Emotionen hervor. Die generalisierte Stigmatisierung von Menschen mit Trisomie 21 wurde durch das Alter des Fallbeispiels direkt beeinflusst. Ferner zeigte sich ein signifikanter Effekt des Geschlechts der Teilnehmenden auf die negativen emotionalen Reaktionen und die generalisierte Stigmatisierung von Menschen mit Trisomie 21. Implikationen zur Vermeidung nicht-intendierter Fallbeispieleffekte im Kontext der Pränataldiagnostik werden diskutiert.
%X Exemplars are frequently used to increase attention for health messages and to influence health behavior. The topic prenatal diagnosis is closely linked to other controversial topics such as abortion and is particularly associated with the genomic mutation trisomy 21. The present study investigates the extent to which exemplars in the context of prenatal diagnosis trigger unintended effects such as negative emotions and generalized stigmatization of people with trisomy 21. In a 2 x 2 x 3 online experiment, 958 participants read a randomly assigned media report about prenatal diagnosis which featured an exemplar of a pregnant woman. Exemplars were manipulated regarding the exemplar's age, marital status, and previous experience with trisomy 21. Depictions of older and single women, as well as the combination of supposedly unfavorable pregnancy conditions increased recipients' negative emotions. Generalized stigmatization of people with trisomy 21 was directly influenced by the exemplar’s age. Participants' sex had a significant influence on negative emotional reactions and generalized stigmatization towards people with trisomy 21. Implications for the prevention of unintended exemplar effects in the context of prenatal diagnosis are discussed.
%C DEU
%C Leipzig
%G de
%9 Konferenzbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info