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@article{ Kranz2020,
 title = {Review Essay: Living and Loving Jews in the German Present - Jewish Life Beyond the Past, and Beyond Antisemitism},
 author = {Kranz, Dani},
 journal = {Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research},
 number = {1},
 volume = {22},
 year = {2020},
 issn = {1438-5627},
 doi = {https://doi.org/10.17169/fqs-22.1.3620},
 abstract = {Most academic research on Jews in Germany addresses the past, culture, and religion. If the present is discussed, researchers mainly focus on antisemitism. Ina SCHAUM breaks this pattern. Her research needs to be located in a transdisciplinary framework. In her work, she introduces individual lives, and expressions of agency, indicating the divide between the diversity of Jews, and their experiences, and how they are perceived by non-Jews. Boldly, she uses case studies to depict what "doing being Jewish" means for young Jews in connection to their intimate love relationships. The outcome is refreshing; it does full justice to Jewish life-worlds in Germany. By way of presenting two young Jews in Germany in depth, SCHAUM lifts the lid on the underlying diversity of Germany's Jewish population. She contrasts constructions of Jews with real living Jews, revealing that Jewishness is but one aspect in their quest for love, and that the researcher of the bespoke Jew is indeed also an implicated subject. SCHAUM's work needs to be appreciated as a harbinger in the country where she is based. Informed by English-language anthropology and sociology, she pushes methodological boundaries, consistently questioning the line between researcher and researched from late 1960s onwards. Jews are her case study; yet her theoretical considerations and methodological reflections extend much further.Bisher ist es immer noch so, dass Forschung zu und über Jüdinnen und Juden in Deutschland sich in den Bereichen Geschichte, Kulturwissenschaften und Religion bewegt. Lebende Jüdinnen und Juden kommen selten vor und wenn, dann meist unter dem Label Antisemitismus. Die Forschungslandschaft erlaubt mehr Einsichten darüber, wie Nichtjüd*innen sich Jüdinnen und Juden vorstellen als darüber, wie Jüdinnen und Juden sich selbst sehen und wie sie leben. SCHAUM hat dieses Muster mit ihrem transdisziplinären, kreativen Ansatz durchbrochen; sie untersuchte, wie Jüdinnen und Juden "doing being Jewish" mit intimen Liebesbeziehungen in Verbindung setzen. SCHAUM stellt deren Selbstverständnis in den Mittelpunkt und scheut nicht davor zurück, sich selbst ehrlich und schonungslos als Teil der Forschung zu analysieren. Das Ergebnis ihrer Studie ist ebenso erfrischend wie nötig. Wie nebenbei stellt sie anhand ihrer Forschungsteilnehmenden die Heterogenität von Jüdinnen und Juden im gegenwärtigen Deutschland dar und arbeitet heraus, dass Jüdischsein nur ein Aspekt auf der Suche nach Liebe ist und überdies, wie sehr Forschende als aktive Teilnehmende der Forschung betrachtet werden müssen. SCHAUMs Buch sollte als Vorläufer einer neuen Forschungsrichtung gesehen werden, die Diskussionen zur Methodik und zur Beziehung von Forschenden und Forschungsteilnehmenden aufgreift, die seit den 1960er Jahren vor allem im englischsprachigen Raum geführt wird. Jüdinnen und Juden sind hierbei ihre Fallstudie, ihre theoretischen Überlegungen und methodischen Ansätze sind weitreichender.},
}