Endnote export

 

%T Vergleichende Analyse nationaler Arbeitslosenversicherungen: Kurzexpertise
%A Eichhorst, Werner
%A Marx, Paul
%A Brunner, Johannes
%A Kettenring, Jannis
%P 41
%V FB552
%D 2020
%@ 0174-4992
%~ BMAS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-71132-4
%X Die Kurzexpertise beleuchtet die Frage einer langfristigen institutionellen Konvergenz nationaler Arbeitslosenversicherungen in Europa am Beispiel der Systeme Deutschlands und Frankreichs. Der Vergleich zeigt viele Gemeinsamkeiten der Arbeitslosenversicherung in beiden Ländern. In einem europaweiten Vergleich müssen beide Systeme als relativ ähnlich eingestuft werden. In den Bereichen Finanzierung, Leistungsorganisation und Governance-Strukturen gibt es große traditionelle Ähnlichkeiten. Auch der Leistungsumfang ist in beiden Ländern insgesamt vergleichbar. Seit den 2000er Jahren haben sich die beiden Systeme im Zuge der Hartz-Reformen in Deutschland zunächst in etwas unterschiedliche Richtungen entwickelt. Allerdings haben Reformen im französischen System in den vergangenen Jahren wieder Annäherungen an den deutschen Entwicklungspfad gebracht (zum Beispiel durch eine stärkere Aktivierung und Sanktionierung). In beiden Ländern waren problematische Arbeitsmarktlagen der zentrale Grund für die Reformbemühungen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Deutschland und Frankreich über Leistungssysteme verfügen, die – trotz wichtiger Unterschiede in Detailfragen- in ihrer Grundphilosophie, der Leistungsart und –höhe sowie der Finanzierung ein hohes Maß an Kompatibilität aufweisen. Die Studie verweist aber auch auf sozialpolitische Herausforderungen, die in beiden Ländern zu ähnlichem Reformbedarf führen. Dies beinhaltet den Umgang mit kurzfristigen Arbeitsverträgen, den Umgang mit zurzeit ausgenommenen Berufsgruppen, die Absicherung der wachsenden Zahl prekärer Selbständiger sowie eine stärker ausgebaute "vorausschauende" Arbeitsmarktpolitik durch Humankapitalinvestitionen. In dieser Hinsicht kann beiden Ländern attestiert werden, durch die Erfahrung ihres jeweiligen Nachbarn zu lernen und zu profitieren.
%X This report discusses the question of a long-term institutional convergence of national unemployment benefit schemes in Europe using the examples of Germany and France. The comparison shows many similarities between the two countries. Traditionally, the areas of funding, organizing of benefits and governance structures have been the most similar, as well as the scope of benefits. Since the 2000s, both benefit schemes have diverged in slightly different directions due to the Hartz reforms in Germany. However, recent reforms in France have brought its system closer to German developments, e.g. the stronger use of activation measures and sanctions. Underlying these developments were problematic labor market situations in both countries. The findings show that overall, the benefit schemes of both France and Germany show a significant degree of compatibility, despite important differences in questions of detail. A remaining difference is the still stronger role of social partners in France. The study also refers to challenges in social policy, which lead to similar reform needs in both countries, e.g. in the areas of short-term employment, precarious self-employment and a stronger, more foresighted labor market policy through investments in human capital. In this respect, both countries can learn and profit from one another.
%C DEU
%C Berlin
%G de
%9 Forschungsbericht
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info