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%T Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise und subjektive Einflussmöglichkeiten auf eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus
%A Wettstein, Markus
%A Vogel, Claudia
%A Nowossadeck, Sonja
%A Spuling, Svenja M.
%A Tesch-Römer, Clemens
%P 24
%V 01/2020
%D 2020
%K DEAS; Alterssurvey; ältere Menschen; Corona; Erleben; Survey; Deutsches Zentrum für Altrsfragen; DZA
%~ Deutsches Zentrum für Altersfragen
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-70568-3
%X Im Juni und Juli 2020 wurde im Rahmen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) eine Kurzbefragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise durchgeführt. Im Mittelpunkt der Befragung standen Veränderungen in verschiedenen Lebensbereichen, die durch die Pandemie bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte aufgetreten sind. Zudem gaben die Befragten Auskunft über ihre individuelle Wahrnehmung der Corona-Krise. Die Mehrheit der Menschen in der zweiten Lebenshälfte erlebt die Corona-Krise nicht als sehr bedrohlich. Ungefähr 9 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte (46 bis 90 Jahre) fühlen sich durch die Corona-Krise stärker bedroht, 42 Prozent geben eine mittlere Bedrohung an, und knapp 50 Prozent schätzen die Bedrohung als niedrig ein. Gesundheit spielt eine wichtige Rolle für die wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise. Personen, die ihre Gesundheit als weniger gut einschätzen, fühlen sich deutlich häufiger durch die Pandemie bedroht als Personen, die ihre Gesundheit als sehr gut oder gut einschätzen. Zudem fühlen sich Personen mit niedrigem Bildungsstand stärker bedroht als Personen mit hohem Bildungsstand. Dagegen spielen Alter, Geschlecht sowie Corona-Infektionen im persönlichen Umfeld keine bedeutsame Rolle für das Bedrohungserleben. Die Mehrheit hat das Gefühl, die Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus zumindest in einem mittleren Ausmaß beeinflussen zu können. 23 Prozent schätzen ihren Einfluss auf eine mögliche Ansteckung als hoch ein, 65 Prozent als mittel und 12 Prozent als gering. Auch für subjektive Einflussmöglichkeiten auf eine Corona-Infektion spielt Gesundheit eine wichtige Rolle. Personen, die ihre Gesundheit als weniger gut einschätzen, sehen weniger Einflussmöglichkeiten auf eine Ansteckung als Personen mit guter selbsteingeschätzter Gesundheit. Auch Bildung und Lebensalter sind von Bedeutung: Höhere Einflussmöglichkeiten nehmen Personen im Alter zwischen 61 und 75 Jahren sowie Personen mit hoher Bildung wahr. Geschlecht und Corona-Infektionen im persönlichen Umfeld spielen keine wichtige Rolle für die subjektiven Einflussmöglichkeiten. Gefühlte Bedrohung durch die Corona-Krise und subjektive Einflussmöglichkeiten auf eine Infektion hängen kaum miteinander zusammen. Die Gruppen derer, die eine hohe Bedrohung empfinden, und derer, die glauben, das Ansteckungsrisiko nur wenig beeinflussen zu können, sind nicht deckungsgleich. Personen, die sich durch die Corona-Krise stärker bedroht fühlen, sind etwas häufiger davon überzeugt, das Ansteckungsrisiko beeinflussen zu können, als Personen mit niedrigem Bedrohungserleben. Gleichzeitig sind Personen in dieser Gruppe jedoch auch häufiger der Ansicht, einen geringen Einfluss zu haben, als Personen mit niedrigem Bedrohungserleben. Personen, die eine hohe Bedrohung erleben, sowie Personen mit geringen subjektiven Einflussmöglichkeiten haben ein geringeres Wohlbefinden. Personen, die sich von der Corona-Krisestärker bedroht fühlen, sowie Personen, die geringe Einflussmöglichkeiten über eine mögliche Ansteckung erleben, sind weniger mit ihrem Leben zufrieden und berichten mehr depressive Symptome als Personen mit niedrigerem Bedrohungserleben und höheren subjektiven Einflussmöglichkeiten.
%C DEU
%C Berlin
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%9 Arbeitspapier
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info