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%T Saudi-Arabien, die Pandemie und das Öl: die Wirtschaftskrise zwingt den Kronprinzen, zwischen Reformprogramm und aggressiver Regionalpolitik zu wählen
%A Steinberg, Guido
%P 8
%V 64/2020
%D 2020
%K Saudi-Arabien; Epidemie/Pandemie; COVID-19; Seuchenbekämpfung; Wirkung/Auswirkung; Wirtschaftliche Entwicklung; Wirtschaftspolitik; Entwicklungsprogramm; Öffentlicher Haushalt; Regionale Außenpolitik einzelner Staaten; Stabilität; Erdöl; Preisentwicklung; Pilgerfahrt; Jemen; Militärische Intervention; Bürgerkrieg
%@ 1611-6364
%~ SWP
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-69764-0
%X Im Juni 2020 sagte die saudi-arabische Regierung die jährliche "große Pilgerfahrt" ("Hajj") nach Mekka für alle aus dem Ausland anreisenden Gläubigen ab. Schon Ende Februar hatte sie die "Umra" genannte "kleine Pilgerfahrt" ausgesetzt. Damit hat die Corona-Krise bewirkt, dass neben den Einkünften aus dem Ölexport auch die zweit­wichtigste Einnahmequelle der saudi-arabischen Regierung schwer getroffen ist, auf die sie selbst in Krisenzeiten meist bauen konnte. Das Jahr 2020 dürfte zum Epochenjahr der Geschichte Saudi-Arabiens werden, denn der zeitweilige dramatische Verfall der für seine Wirtschaft so wichtigen Erdölpreise seit Frühjahr reduzierte die Staats­einnahmen so drastisch, dass das Königreich zu Steuererhöhungen und Sparmaßnah­men griff, um die Krise abzufedern. Trotzdem setzt Kronprinz Muhammad Bin Salman auf Kontinuität, indem er sein immens teures wirtschaftliches Reformprogramm "Vision 2030" fort­führt, seine aggressive antiiranische Regionalpolitik weiterverfolgt - bisher ein­schließlich des Krieges im Jemen - und unvermindert moderne Waffensysteme für die saudischen Streitkräfte kaufen lässt. Diese Politik wird das Königreich rasch an die Grenzen seiner finanziellen Belastbarkeit bringen und dazu zwingen, Prioritäten zu setzen. (Autorenreferat)
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