Endnote export

 

%T Die Zeit des Lesens: Rekonstruktion ästhetisierter Eigenzeiten und die Frage der Zeitregie bei der (Hör-)Textaneignung
%A Schulz, Miklas
%J Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
%N 2
%P 22
%V 21
%D 2020
%K Agency-Analyse; aestheticized proper time; agency analysis; practice theory-informed sociology of senses; praxistheoretisch informierte Soziologie der Sinne; reconstructive interview research; rekonstruktive Interviewforschung; ästhetisierte Eigenzeit
%@ 1438-5627
%~ FQS
%U http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/3247
%X Zeit tritt niemals für sich allein auf, sie ist ein relationales Konstrukt. Zeiten sind immer Zeiten von etwas. Es gilt daher, sie in ihren konstitutiven Verweisungszusammenhängen aufzuspüren. In dem Beitrag wird anhand von Interviewmaterial illustriert, wie Zeitfragen empirisch erhoben und subjektives Zeiterleben rekonstruktiv erfasst werden können. Dies geschieht am Beispiel der Aneignung sprachgebundener (Hör-)Texte. Im Gegensatz zum Buch besitzt das Hörbuch eine eigenqualitative Zeitstruktur. Es hat eine vorherbestimmte Dauer seiner Aneignung, ist schlecht zu beschleunigen und fordert eine Hingabe an seine Eigenzeit. Im Falle genussvoller Hingabe (Abgabe von Agency) kann auf dieser Basis eine ästhetisierte Eigenzeit entstehen. Über die vorgeführte Agency-Analyse lässt sich Aufschluss darüber gewinnen, wie sich die Menschen aneignungspraktisch ins Verhältnis zu gegebenen Zeitordnungen (in- und außerhalb) des (Hör-)Textes setzen bzw. inwieweit sie Zeitlichkeiten selbst im Rahmen eines Mediendispositivs hervorbringen. Solche ästhetisierten Eigenzeiten besitzen mitunter eine wichtige Funktion für die Alltagsbewältigung.
%X Time never occurs on its own, it is a relational construct. Time is always time of and in relation to something. It is therefore important to track down its constitutive contexts of reference. The article uses interview material to illustrate how questions of time can be empirically assessed, and how subjective time experience can be captured reconstructively. This is exemplified via language-bound (audio-) text appropriation. In contrast to reading text, the audiobook has its own quality of time structure. Time required for its appropriation is predetermined, can hardly be accelerated and requires devotion to its own time. On this basis, an aestheticized proper "time" can arise in the case of delightful devotion (submission of one’s agency). Through the agency analysis demonstrated here, insight can be gained as to how people set themselves into a relationship with specific orders of time (internal and external) of (audio-)texts via appropriation practices, or how they produce temporalities within a media dispositif. Such aestheticized proper times can at times serve as an important function for everyday coping.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info