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https://hdl.handle.net/10419/179920
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Ethnische Hierarchien in der Bewerberauswahl: ein Feldexperiment zu den Ursachen von Arbeitsmarktdiskriminierung
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Abstract In einem großen Feldexperiment haben wir die Ursachen von Diskriminierung gegenüber Bewerbern mit Migrationshintergrund untersucht. Dazu versendeten wir tausende Bewerbungen von fiktiven Personen an reale Stellenausschreibungen in acht Berufen im gesamten Bundesgebiet. Neben der Ethnizität der Bewer... mehr
In einem großen Feldexperiment haben wir die Ursachen von Diskriminierung gegenüber Bewerbern mit Migrationshintergrund untersucht. Dazu versendeten wir tausende Bewerbungen von fiktiven Personen an reale Stellenausschreibungen in acht Berufen im gesamten Bundesgebiet. Neben der Ethnizität der Bewerber (deutschstämmig oder Migrationshintergrund in einem von 34 Herkunftsländern), ihrem phänotypischen Erscheinungsbild (Schwarz, Weiß oder Asiatisch) und ihrer Religionszugehörigkeit (keine, Christlich, Muslimisch oder Buddhistisch/Hinduistisch) variierten wir weitere Merkmale der Bewerbungen, wie das Geschlecht des Bewerbers, den Notendurchschnitt, ob der Bewerbung ein Referenzschreiben beilag und ob Informationen über die derzeitige Vertragssituation bereitgestellt wurden. Unsere Ergebnisse bestätigen, dass Bewerber mit Migrationshintergrund gegenüber Bewerbern ohne Migrationshintergrund diskriminiert werden. Allerdings variiert das Ausmaß der Diskriminierung deutlich zwischen Herkunftsgruppen: Bewerber mit Migrationshintergrund in West- und Südeuropa sowie Ostasien werden nicht signifikant diskriminiert, während andere Herkunftsgruppen erhebliche Nachteile erfahren. Auch Bewerber mit schwarzem Phänotyp und mit muslimischer Religion erfahren signifikante Diskriminierung. Mit Blick auf die klassischen Erklärungsansätze für Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt - d.h. präferenzbasierte und statistische Diskriminierung - zeigen unsere Analysen, dass die kulturelle Distanz zwischen Herkunftsländern und Deutschland die Diskriminierung gegenüber verschiedenen Gruppen deutlich besser erklärt als leistungsbezogene Gruppenmerkmale wie der durchschnittliche Bildungsstand. Somit sprechen unsere Befunde stärker für präferenzbasierte Diskriminierung als für statistische Diskriminierung.... weniger
We conducted a large-scale field experiment to investigate the drivers of discrimination against second generation immigrant job applicants. To these ends, we sent thousands of applications from fictitious persons to real job openings in eight professions all over Germany. Next to job
applicants' ... mehr
We conducted a large-scale field experiment to investigate the drivers of discrimination against second generation immigrant job applicants. To these ends, we sent thousands of applications from fictitious persons to real job openings in eight professions all over Germany. Next to job
applicants' ethnicity (German or migration background in one out of 34 origin countries), phenotype (Asian, Black, White), and religious affiliation (none, Buddhist or Hindu, Christian, or Muslim), we varied several other characteristics of the applications, such as applicants' gender, final grades, whether or not a reference letter was included, as well as information about applicants' current contract. Our results confirm that employers discriminate against immigrant job applicants. The magnitude of discrimination, however, varies strongly between origin groups. Whereas employers do not discriminate against Western and Southern European and
East Asian immigrants, other origin groups experience significant disadvantages. In addition, we observe substantial disadvantages for Black and Muslim job applicants. With respect to classic theories about the drivers of discrimination on the labor market, that is, taste-based and
statistical discrimination, we find that the cultural distance between origin countries and Germany explains discrimination against different groups much better than productivity-related group characteristics, such as average levels of education. Consequently, our empirical findings are more supportive of taste-based discrimination than they are of statistical discrimination theories.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Diskriminierung; Arbeitsmarkt; ethnische Herkunft; Geschlecht; Bewerber; Migrationshintergrund; Religionszugehörigkeit; Ethnizität; Bundesrepublik Deutschland
Klassifikation
Arbeitsmarktforschung
Migration
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2018
Erscheinungsort
Berlin
Seitenangabe
43 S.
Schriftenreihe
Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Migration und Diversität, Abteilung Migration, Integration, Transnationalisierung, SP VI 2018-104
Handle
https://hdl.handle.net/10419/179920
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung