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[journal article]

dc.contributor.authorAgier, Michelde
dc.date.accessioned2020-06-10T14:51:16Z
dc.date.available2020-06-10T14:51:16Z
dc.date.issued2018de
dc.identifier.issn1612-6041de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/68061
dc.description.abstractBilder von Flüchtlingslagern rufen in der Regel emotionale Reaktionen, ja Bestürzung über die enormen Ausmaße dieser prekären Einrichtungen hervor. Manchmal führen sie gar zur Frage, ob und wie diese Orte überhaupt existieren können. Bei der Betrachtung von Fotos und der gesamten Bildwelt der Flüchtlingslager stellen sich spontan Assoziationen ein: materielle Not, eine offensichtlich nur provisorische Organisation der Räume, schwach ausgeprägte Spuren, die das Lager als Form von der natürlichen Umgebung und dem Boden kaum abheben. All dies vermittelt den Eindruck, dass morgen bereits verschwunden sein könnte, was uns heute vor Augen steht. Wir werden von einem Gefühl der Unwirklichkeit ergriffen, das mit der europäischen Geschichte verknüpft ist, mit den in Europa vorherrschenden Normen der Raumorganisation und den Lebensweisen des Westens. Dieses Gefühl legt eine bestimmte Einordnung nahe. Es mischt sich mit einer von den Themen Ausnahmezustand und Thanatopolitik geprägten Vorstellung des Lagers. Manche Sozialwissenschaftler/innen, Journalist/innen und Fotograf/innen haben sich von dieser stark vereinfachenden Repräsentation täuschen lassen und die Lager der Gegenwart vor dem Hintergrund der Shoah betrachtet. Global gesehen, ist die Wirklichkeit der Lager des 21. Jahrhunderts jedoch wesentlich komplexer und ambivalenter. Einerseits muss das Modell der Ausnahme relativiert werden durch die sowohl globale als auch lokale Kontextualisierung der Lager – selbst wenn sich die für die Sicherheit verantwortlichen oder humanitären Mächte gern von diesem Modell inspirieren lassen. Andererseits prallen im Alltag der Flüchtlingslager zwei unterschiedliche Zeitregime aufeinander, ereignet sich gleichsam ein Schock zwischen der Langsamkeit des Alltags der Ein-Gelagerten (encampés) und der von der humanitären Dringlichkeit bzw. der Brutalität der Sicherheitseinsätze verursachten Hektik und Betriebsamkeit (urgentisme). Aus diesem Grund sind Spannung und Ungewissheit stets Teil des Handelns, der Sinnzuschreibung solcher Orte und ihrer Zukunft.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcSozialwissenschaften, Soziologiede
dc.subject.ddcSocial sciences, sociology, anthropologyen
dc.subject.otherSoziales; Politik; Raum; Transnationale Geschichte; Flucht und Vertreibung; Internationale Organisationen; Zeitde
dc.titleBetriebsamkeit der Hilfe - Länge des Wartens: Zur Temporalität in den Lagern der Gegenwartde
dc.description.reviewbegutachtet (peer reviewed)de
dc.description.reviewpeer revieweden
dc.source.journalZeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History
dc.source.volume15de
dc.publisher.countryDEU
dc.source.issue3de
dc.subject.classozMigration, Sociology of Migrationen
dc.subject.classozMigrationde
dc.subject.thesozFlüchtlingde
dc.subject.thesozFluchtde
dc.subject.thesozZeitde
dc.subject.thesozflighten
dc.subject.thesozNotunterkunftde
dc.subject.thesozemergency shelteren
dc.subject.thesozrefugeeen
dc.subject.thesoztimeen
internal.statusnoch nicht fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10061519
internal.identifier.thesoz10036677
internal.identifier.thesoz10043768
internal.identifier.thesoz10036866
dc.type.stockarticlede
dc.type.documentjournal articleen
dc.type.documentZeitschriftenartikelde
dc.source.pageinfo498-508de
internal.identifier.classoz10304
internal.identifier.journal1328
internal.identifier.document32
internal.identifier.ddc300
dc.source.issuetopicFlucht als Handlungszusammenhangde
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.14765/zzf.dok.4.1294de
dc.description.pubstatusPublished Versionen
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
internal.identifier.pubstatus1
internal.identifier.review1
ssoar.urn.registrationfalsede


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  • Migration
    Migration, Sociology of Migration

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