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%T Diskurs- und Subjektivierungstheorie meets Gruppendiskussionen: methodologische Überlegungen zu einer neuen Verbindung
%A Geipel, Karen
%J Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
%N 2
%P 29
%V 20
%D 2019
%K Judith Butler; Performati­vität; diskursive Praktiken
%@ 1438-5627
%~ FQS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-62784-7
%U http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/3195
%X In diesem Beitrag stelle ich Überlegungen zu einer methodologischen Neufundierung von Gruppendiskussionen durch diskurs- und subjektivierungstheoretische Prämissen vor und verdeutliche, worin das Potenzial einer solchen Perspektivierung für poststrukturalistische Diskurs- und Subjektivierungsanalysen besteht. Denn während in der erziehungswissenschaftlichen Diskurs- und Subjektivierungsforschung als Daten zwar zunehmend Äußerungen von Sprecher*innen aus Interviews und ethnografischen Beobachtungen zum Einsatz kommen, stellen Äußerungen aus Gruppendiskussionen eine bislang kaum berücksichtigte Materialsorte in diesem Feld dar. Vielmehr sind Gruppendiskussionen als etablierte Methode der qualitativen Forschung in der Auswertung bis jetzt eng verbunden mit der dokumentarischen Methode, die durch Annahmen der praxeologischen Wissenssoziologie fundiert wird. Demgegenüber steht eine methodologische Begründung des Sprechens in Gruppendiskussionen durch diskurs- und subjektivierungstheoretische Denkfiguren in der deutschsprachigen und internationalen Forschungslandschaft bislang noch aus.Im vorliegenden Beitrag verbinde ich eine poststrukturalistische Perspektive mit Gruppendiskussionen. Hierzu skizziere ich zum einen methodologische Annahmen, die das Verfahren auf Basis der dokumentarischen Methode bislang fundieren, und führe zum anderen zentrale diskurs- und subjektivierungstheoretische Prämissen einer an den Arbeiten Judith BUTLERs orientierten Perspektive aus. Durch eine anschließende In-Verhältnis-Setzung beider Zugänge zeige ich, inwiefern wesentliche Grundannahmen im Zuge einer poststrukturalisierenden Perspektivierung verschoben werden. Ich schlage vor, Äußerungen in Gruppendiskussionen als Vollzüge situierter diskursiver Praktiken und Ort von Subjektivierungsprozessen zu begreifen.
%X While there is a growing belief that the data used in pedagogical discourse and subjectivation research is made up of statements by speakers from interviews and ethnographic observations, group discussions, represent a type of material in this field that has seldom been taken into account to date. Rather, group discussions have so far been closely linked to the documentary method, which is based on assumptions of the praxeological sociology of knowledge. In contrast, a methodological justification of speaking in group discussions by discourse- and subjectivation-theoretical figures of thought in the German-speaking and international research landscape is still lacking.In this article, I combine a poststructuralist perspective with group discussions. I outline methodological assumptions, which have so far established the procedure on the basis of the documentary method, and also carry out central discourse and subjectivation-theoretical premises of a perspective oriented towards the work of Judith BUTLER. By subsequently juxtaposing these approaches, I show to what extent basic assumptions are modified in the course of a post-structuralizing perspective and clarify the potential for poststructuralist discourse and subjectivation analyses. I suggest understanding utterances in group discussions as executions of situated discursive practices and places of processes of subjectivation.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info