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@article{ Aamann2017,
 title = {"Oh!: Iben's here now, so we better behave properly"; the production of class as morality in research encounters},
 author = {Aamann, Iben Charlotte},
 journal = {Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research},
 number = {3},
 pages = {23},
 volume = {18},
 year = {2017},
 issn = {1438-5627},
 doi = {https://doi.org/10.17169/fqs-18.3.2752},
 abstract = {In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Produktion Klassenzugehörigkeit als einer moralischen Größe in Forschungsbegegnungen. Ausgehend von unterschiedlichen klassenbezogenen Perspektiven versuche ich zu veranschaulichen, dass Klasse heute auf subtile Weise als moralische Autorisierung im Rahmen von Bewertungs- und Aushandlungsprozessen agiert wird. Ich nutze hierzu Erfahrungen im Verlauf einer sechsmonatigen ethnografischen Feldforschung mit Angehörigen der Mittel- und Arbeiterklasse, deren sechs Jahre alte Kinder das letzte Jahr in dänischen Vorschulen verbrachten. Ausgehend von methodologischen Problemen, denen ich beim Versuch, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, begegnete, wurde mir zunehmend klar, dass die Eltern mich als moralische Instanz erachteten. Diese Einschätzung teilten alle Eltern, wobei sie sich selbst in sehr unterschiedlicher Weise in Bezug auf mich als Forscherin und "Richterin" positionierten: Sie bemühten sich intensiv um meine positive Bewertung; sie erachteten sich und mich als "im gleichen Boot sitzend" oder sie wehrten sich gegen eine mögliche Beurteilung durch mich. Diese Haltungen verweisen -so meine Einschätzung- auf unterliegende Klassenbeziehungen in neoliberalen Gesellschaften. Indem ich mich mit ihnen auseinandersetze, möchte ich einen Beitrag zur kritischen Reflexion von Machtbeziehungen innerhalb qualitativer Sozialforschung leisten. Unter einer weiteren methodologischen Perspektive plädiere ich dafür, den Einfluss von Klassenzugehörigkeit in soziologischen Untersuchungen genauer in den Blick zu nehmen, um deren Einfluss auf Forschungsarbeiten nachvollziehen zu können.This article is a study of how class is produced in research encounters as matters of morality. I engage various class perspectives, arguing that class today occurs in subtle ways, being lived as judgments and struggles around moral authorization. I draw on my experiences during six months of ethnographic fieldwork among ethnic Danish middle- and working-class parents when involved in their six-year-old children's start in the final preschool class. In light of my methodological problems with establishing trustful relations with the participants, I argue that I was being interpreted as a judge with a mandate to pass moral judgments on the parents. While this interpretation was common among the participants, they positioned themselves in three radically different ways towards the researcher and "judge": "eager to get a positive judgment", "in the same boat" and "refusing to get judged". This, I argue, reflects contours of class relations in contemporary, neoliberal societies. I also call for acknowledgment of how the power relations embedded in social, qualitative research are often matters of class. Further, I argue that in a broader methodological perspective, we also need to recognize and investigate the classed dimensions of social research to enhance our understanding of the processes involved in qualitative studies.},
 keywords = {soziale Klasse; social class; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Forschung; research; Sozialforschung; social research; Moral; morality; Elternhaus-Schule; home-school interaction; Ethnographie; ethnography; Feldforschung; field research; Dänemark; Denmark}}