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%T The earliest known sailing directions in English
%A Ward, Robin
%J Deutsches Schiffahrtsarchiv
%P 49-92
%V 27
%D 2004
%@ 0343-3668
%~ DSM
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-55784-7
%U https://ww2.dsm.museum/DSA/DSA27_2004_049092_Ward.pdf
%X Die originären Zusammenstellungen navigatorischer Informationen, die in die früheste Segelanweisung
(Rutter) in englischer Sprache einflossen, sind nicht bekannt. Erhalten sind nur Abschriften aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, die nie auf See benutzt wurden. Der vorliegende Aufsatz ist eine kommentierte Analyse einer Segelanweisung aus der Hastings Manuskript-Sammlung der Pierpont Morgan Library in New York. Der auf Pergament geschriebene Text, der zwei weitbekannte kolorierte Schiffsminiaturen enthält, datiert vor 1461 und ähnelt einem anderen aus der Lansdowne Collection der British Library in London, ist aber textlich weniger verderbt. Die Segelanweisung ist eine eklektische Mischung aus originär englischen und anderen Quellen, die wahrscheinlich im frühen 15. Jahrhundert zusammengetragen wurden. Sie schließt ältere Informationen wahrscheinlich des 14. Jahrhunderts und Auszüge aus südeuropäischen Segelanweisungen mit ein. Obwohl der Kompilator des Textes nicht bekannt ist, legen textimmanente Merkmale nahe, daß es ein Schiffer der Ostküste Englands war, dessen Seegebiet sich vom Ärmelkanal und den Gewässern um Irland bis zu den atlantischen Küsten Frankreichs und der Iberischen Halbinsel erstreckte. Die englischen Informationen, die in einem narrativen Stil niedergeschrieben sind, schreiten generell von Nord nach Süd fort und wurden wohl vom Kompilator als persönliche Erinnerungshilfe aufgezeichnet. Sie bestehen aus Wegpunktlisten, verbunden durch Kursangaben, wobei Gezeitenstromangaben und wenige Landmarken, Lotungstiefen, Hafenzeiten, Bodenbeschaffenheiten des Meeresgrundes sowie Informationen über Ansteuerungen und Reeden eingestreut sind. Das als Auszüge aus anderen Segelanweisungen erkennbare Material ist thematisch geordnet und besteht aus Kursen zwischen Wegpunkten oder Lotungstiefen mit Angabe der Grundbeschaffenheit. Es schreitet generell von Süd nach Nord fort. Auf der Grundlage einer der
Sequenzen von Tiefenangaben wird eine hypothetische Route der Weinschiffe über den Golf
von Biscaya nachgezeichnet. Die wechselnde Lage von Sandbänken und Küstenlinien schließt den genauen Nachvollzug der Kurse in bestimmten Gebieten aus, aber die Genauigkeit der nachprüfbaren Peilungen/ Kurse reicht von 87% "Sicherheit" an der französischen Westküste bis zu 50% "Sicherheit" an
der englischen Ostküste.Wenn bekannt wäre, ob die Schiffer ihre Versetzung durch Gezeitenstrom berücksichtigten, könnten diese Zahlen besser sein. Die Richtungsangaben für Gezeitenstrom sind meistens akzeptabel, aber ihre Zeitangaben sind für eine wirkliche Berechnung durch zu wenige Hafenzeiten abgesichert. Der Wert der navigatorischen Angaben variiert abhängig vom Seegebiet von "in Verbindung mit einem Lotsen wertvolle" bis "verhältnismäßig sorgfältige, wenn auch schlichte Segelanweisung".
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info