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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-441590
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Das Archiv ist die Kunst: Verfahren der textuellen Selbstreproduktion im Moskauer Konzeptualismus
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen
Abstract Der Konzeptualismus im Allgemeinen und dessen Moskauer Ausprägung im Speziellen werden
häufig durch den Fokus ihrer ausufernden textualisierenden Kunstpraxis betrachtet. Vor dem
Hintergrund einer geschichtlichen Epoche, die den Übergang des Moskauer Konzeptualismus
von einer inoffiziellen küns... mehr
Der Konzeptualismus im Allgemeinen und dessen Moskauer Ausprägung im Speziellen werden
häufig durch den Fokus ihrer ausufernden textualisierenden Kunstpraxis betrachtet. Vor dem
Hintergrund einer geschichtlichen Epoche, die den Übergang des Moskauer Konzeptualismus
von einer inoffiziellen künstlerischen Betätigung und damit einher gehenden Publikationspraxis
im Moskauer Untergrund zu einer freien und unzensierten ästhetischen Praxis erlebt hat, ist diese spezielle Textualität des Konzeptualismus auch in ihrer medialen Faktur einschneidenden Wandlungen unterworfen. Um der in dieser Arbeit durchgeführten Untersuchung dieser medialen Besonderheiten einen begrifflichen Rahmen zu geben, wurde eine Perspektivierung auf die Ausprägungen und den Umgang mit dem Terminus des Archivs als ästhetisches Objekt und die Archivierungsmodalitäten zwischen "Archivfetischismus" und "Archiv skepsis" angelegt. Als beispielhafter Gegenstand der Analyse wurde die sich in dem fünf bändigen Werk "Poezdki za gorod" niederschlagende künstlerische Betätigung der Gruppe "Kollektivnye dejstvija" (Kollektive Aktionen) gewählt. Diese Bände dokumentieren die künstlerische Praxis der Gruppe in den Jahren 1976 bis 1989. Es existieren sowohl verschiedene Samizdatausgaben aus den 1980er
Jahren, eine 1998 erschienene Verlags ausgabe ("Ad marginem"), als auch seit den späten 1990er
Jahren Internet veröffentlichungen mit künstlerischen Zeugnissen der Gruppe. Die Verschiedenartigkeit der ineinander greifenden Stufen der Textualisierung und textuellen Selbstreproduktion der eigenen künstlerischen Praxis waren für die Auswahl dieses Beispiels aus schlaggebend. Dabei war insbesondere zu berücksichtigen, dass der in diesen Bänden dokumentierten Arbeit der Gruppe eine charakteristische Verschränkung von kollektiver Aktions- und kollektiver Textkunst
eigen ist. Die Fokussierung auf einen prozessualen Archivbegriff hilft somit, die scheinbare Unvereinbarkeit von Aktions kunst und (Selbst) Archivierungsbestrebungen zu über spannen, ohne dass die Aktion zugunsten des Textes negiert wird. (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Archiv; Literatur; Text; Konzeption; Kunst; Ästhetik
Klassifikation
Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Linguistik
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2006
Erscheinungsort
Bremen
Seitenangabe
51 S.
Schriftenreihe
Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, 78
ISSN
1616-7384
Status
begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung