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Wahlen in Chile: die Suche nach einem neuen Gesellschaftsvertrag
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Lateinamerika-Studien
Abstract Am 17. November 2013 finden in Chile zeitgleich Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
statt. Die Sozialistin Michelle Bachelet, Präsidentin des Landes in den Jahren
2006 bis 2010, führt alle Umfragen an. Der von ihr angestrebten Mitte-Links-Koalition
werden gute Chancen eingeräumt, eine parlamen... mehr
Am 17. November 2013 finden in Chile zeitgleich Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
statt. Die Sozialistin Michelle Bachelet, Präsidentin des Landes in den Jahren
2006 bis 2010, führt alle Umfragen an. Der von ihr angestrebten Mitte-Links-Koalition
werden gute Chancen eingeräumt, eine parlamentarische Mehrheit zu erzielen.
Die Wahlen finden genau 40 Jahre nach dem Putsch des Generals Pinochet gegen Salvador
Allende statt. Familien- und Lebensgeschichte der beiden Spitzenkandidatinnen
Michelle Bachelet und Evelyn Matthei stehen für die Notwendigkeit, sich mit dem Erbe
der Pinochet-Diktatur auseinanderzusetzen. Trotz ökonomischen Wachstums befindet
sich das politische System in einer kritischen Lage, sind die etablierten politischen Parteien
delegitimiert und verzeichnen soziale Bewegungen neuen Zulauf.
- Die Diktatur Pinochets und die im Jahr 1990 ausgehandelte Form der politischen
Transition werfen nach wie vor lange Schatten auf die chilenische Gesellschaft und
das politische System.
- Die Phase makroökonomischen Wachstums seit der Transition war gleichzeitig von
einem Reformstau in vielen Bereichen gekennzeichnet. Vor allem das Bildungssystem,
die noch während der Diktatur verabschiedete Verfassung und das Steuersystem
müssen dringend reformiert werden.
- Die Wiederwahl von Michelle Bachelet zur Präsidentin wäre nicht nur an sich schon
ein Novum in Chile. Neu ist auch, dass die sie stützenden Parteien erstmals ein Bündnis
mit der Kommunistischen Partei eingehen wollen.
- Demgegenüber ist die chilenische Rechte vor allem wegen unterschiedlicher Positionen
zum Erbe der Diktatur gespalten. Eine Wahlniederlage der Rechten würde
diese Konflikte verschärfen.
- Auch im Falle eines Wahlsiegs ist es unwahrscheinlich, dass Michelle Bachelet die
für Verfassungsänderungen notwendige Mehrheit im Parlament erreicht.... weniger
Thesaurusschlagwörter
politisches System; soziale Bewegung; Protest; politische Entwicklung; Wahlkampf; Chile; Parlamentswahl; Partei; Präsidentschaftswahl
Klassifikation
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2013
Erscheinungsort
Hamburg
Seitenangabe
8 S.
Schriftenreihe
GIGA Focus Lateinamerika, 7
ISSN
1862-3573
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Nicht kommerz., Keine Bearbeitung