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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-311031
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Kontakte zwischen CSSR- und DDR-Bürgern, 1968-1989
Contacts between citizens of the CSSR and GDR between 1968 and 1989
[journal article]
Abstract 'Der Verfasser schildert auf breiter Quellengrundlage - vor allem den Prager Staatssicherheitsakten - die Kontakte zwischen den CSSR- und den DDR-Bürgern in der Zeit zwischen 1968 und 1989. Einmal geht er den Kontakten der Oppositionellen beider Länder nach, zum anderen schildert er die gegenseitige... view more
'Der Verfasser schildert auf breiter Quellengrundlage - vor allem den Prager Staatssicherheitsakten - die Kontakte zwischen den CSSR- und den DDR-Bürgern in der Zeit zwischen 1968 und 1989. Einmal geht er den Kontakten der Oppositionellen beider Länder nach, zum anderen schildert er die gegenseitige Wahrnehmung der 'normalen' Menschen in der CSSR und der DDR. Dabei geht er von der These aus, dass sich beide Gesellschaften ähnlicher gewesen seien als es zunächst erscheine. Schon seit den 60er Jahren gab es einen regen Austausch zwischen evangelischen Kirchenleuten von der Basis aus beiden Ländern. Dieser diente auch der Herausgabe bzw. Beschaffung von Schrifttum. An den Protestaktionen gegen die Niederschlagung des 'Prager Frühlings' beteiligten sich bekanntlich auch Intellektuelle aus der DDR. Über diese Aktionen erhielt die DDR-Opposition eine erste Profilierung, und es kam zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Opposition in Ostmitteleuropa. In allen Fällen blieben diese Kooperationen und die daraus erwachsenden Aktionen auf einen kleinen Personenkreis beschränkt. Dabei nahm die Intensität der gemeinsamen Protesthandlungen in den letzten Jahren der Diktatur deutlich zu. Eine wichtige Rolle für die Opposition spielte die Unterstützung durch das tschechoslowakische Exil. Unter den 'normalen' Bürgern beider Länder herrschten gewiss gegenseitige Vorurteile, die das Regime noch nährte. Aber es gab auch viele Sympathien - etwa im Zusammenhang mit dem 'Prager Frühling' - wie die Staatssicherheit registrieren musste. Einige DDR-Bürger unterstützten auch aktiv die tschechoslowakische Freiheitsbewegung. Seit 1972 - der Einführung des pass- und visafreien Verkehrs zwischen der CSSR und der DDR - trafen sich miteinander verwandte oder befreundete Deutsche aus Ost und West vorzugsweise in der CSSR. 75 Prozent aller Versuche, die Grenze zu überwinden und in die Bundesrepublik zu gelangen, erfolgten vom Territorium der CSSR aus. Während die tschechischen Grenzpolizisten solche Versuche zu vereiteln trachteten, gab es auch tschechische Bürger, die den Fluchtwilligen Unterstützung zuteil werden ließen. Aber auch solche DDR-Bürger, die keine Fluchtabsichten hegten, besuchten gerne die CSSR, weil deren kulturelle Szene bunter und verlockender schien als die heimische. Umgekehrt meinten Tschechen und Slowaken, in der DDR herrschte ein größeres Konsumangebot und die wirtschaftlichen Bedingungen seien besser als im eigenen Land. Insgesamt konstatiert der Verfasser, dass die Kenntnisse über das jeweils andere Land und die Leute eher lückenhaft waren.' (Textauszug)... view less
'Based on archival materials, this essay includes descriptions of connections between opposition groups as well as civic contact between citizens in Czechoslovakia and the German Democratic Republic between 1968 and 1989. This pertains, on the one hand, to the goal-oriented, transnational cooperatio... view more
'Based on archival materials, this essay includes descriptions of connections between opposition groups as well as civic contact between citizens in Czechoslovakia and the German Democratic Republic between 1968 and 1989. This pertains, on the one hand, to the goal-oriented, transnational cooperation in the interest of changing society in both countries, while on the other it is about personal relationships that developed while people were on vacation and opportunities for G.D.R. citizens to meet West German family members in Czechoslovakia or to use it to stage their escape from the republic. Finally, the essay seeks to answer the question as to what the national governments of both countries thought of the contacts.' (author's abstract)|... view less
Keywords
perception; bilateral relations; intellectual; German Democratic Republic (GDR); historical analysis; culture; social relations; protest; flight; political attitude; Czechoslovakia; citizen; social movement; population; Prague Spring; border region; freedom; protest movement; cooperation
Classification
General History
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Method
qualitative empirical; empirical; historical
Document language
German
Publication Year
2007
Page/Pages
p. 285-300
Journal
Totalitarismus und Demokratie, 4 (2007) 2
ISSN
1612-9008
Status
Published Version; reviewed
Licence
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