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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-155351
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Wirtschaftsfaktor Angst: von Sicherheitswahrnehmung und Sicherheitsunternehmern
Anxiety as an economic factor: perception of security and security companies
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Das Sicherheitsempfinden des Menschen ist ein subjektives Konstrukt, das sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammensetzt und ständiger Einflussnahme unterliegt. Neben Erfahrungsberichten und Befürchtungen aus dem sozialen Umfeld wird man mit diversen Unsicherheitsszenarien durch Sicherheitsunter... mehr
"Das Sicherheitsempfinden des Menschen ist ein subjektives Konstrukt, das sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammensetzt und ständiger Einflussnahme unterliegt. Neben Erfahrungsberichten und Befürchtungen aus dem sozialen Umfeld wird man mit diversen Unsicherheitsszenarien durch Sicherheitsunternehmer konfrontiert. Hierzu zählen u.a. Politik, Medien, Polizei, Justiz, Sicherheitsindustrie, Wissenschaft und Schule. Im Wechselspiel legen es verschiedene Akteure dieser Gruppen darauf an, zum Selbstzweck (Profit, Macht, Aufmerksamkeit etc.) bestehende Unsicherheiten in der Bevölkerung aufzugreifen und zu instrumentalisieren sowie neue Unsicherheiten zu generieren. Der Bürger fungiert hierbei als manipulationsfähiges und -bereites Wesen, dem man gleichsam das Problem als auch seine Lösung 'verkauft'. Politiker legen es beispielsweise darauf an, durch skandalträchtige Mediendiskurse auf sich aufmerksam zu machen und (wieder)gewählt zu werden sowie Gesetzesverschärfungen durchzusetzen. Zu diesem Zweck werden durch die verschiedenen Sicherheitsunternehmer - teilweise gemeinsam - Sündenböcke für die nationale Bedrohung - z.B. Russlanddeutsche - oder Feindbilder der internationalen Bedrohung - z.B. Islamisten - aufgebaut. Selbstverständlich gehen von diesen Personenkreisen reale Gefahren aus, diese werden jedoch im Blickfeld der Mehrheitsbevölkerung mitunter maßlos übertrieben und entgegen bestehender Sicherheitsdaten negativ dargestellt, um das Interesse der Bürger zu wecken, neue Maßnahmen durchzusetzen und sich selbst zu rechtfertigen. Die Folge sind zunehmende Ängste in der Bevölkerung sowie Forderungen nach robusten Maßnahmen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Im Zuge dessen sind viele Menschen nicht nur dazu bereit, freiheitliche Grundrechte einzuschränken, sondern auch repressive anstatt präventiver Strategien zu favorisieren. Kriminelle werden mit einem Menschenbild des pathologisch Bösen belegt, dem man mit Prävention (allein) nicht mehr begegnen kann, vielmehr setzt man auf die Abschiebung, das Wegschließen bzw. die 'Eliminierung' des Bösen." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Kriminalität; Privatunternehmen; Polizei; innere Sicherheit; Angst; Justiz
Klassifikation
spezielle Ressortpolitik
Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Methode
deskriptive Studie; Dokumentation
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Herausgeber
Rehberg, Karl-Siegbert
Konferenz
33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft". Kassel, 2006
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2008
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 3816-3823
ISBN
978-3-593-38440-5
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung