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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153135
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Technik als sozialer Akteur und als soziale Institution: Sozialität von Technik statt Postsozialität
Technology as a social actor and as a social institution: sociality of technology instead of post-sociality
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Es sind zwei Formen von Übertragungen, auf die Handlungszuschreibungen Technik gegenüber im Wesentlichen zurückgeführt werden können: die Übertragung von Situationsdefinitionen (Deutung) und die Übertragung von Handlungsvollzügen (Delegation). Die im Alltag allgegenwärtigen und zumeist unbewusst un... mehr
"Es sind zwei Formen von Übertragungen, auf die Handlungszuschreibungen Technik gegenüber im Wesentlichen zurückgeführt werden können: die Übertragung von Situationsdefinitionen (Deutung) und die Übertragung von Handlungsvollzügen (Delegation). Die im Alltag allgegenwärtigen und zumeist unbewusst und spontan erfolgenden Akteurs- und Handlungs-Deutungen technischer Artefakte und Abläufe sind vor allem ein Resultat soziomorpher Deutungen. Soziomorphe Deutungen sind Übertragungen sozialer Situationsdefinitionen auf Situationen der Interaktion mit (oder zwischen) technischen Artefakten, die auf einer wahrgenommenen Ähnlichkeit mit Situationen (direkter oder mittelbarer) zwischenmenschlicher Interaktion beruhen. Die wahrgenommene Ähnlichkeit betrifft dabei typischerweise die Situation als Ganze und nicht alle einzelnen Situationsbestandteile, weshalb auch manifeste Differenzen zwischen Mensch und Technik von soziomorphen Deutungen nicht abhält. Voraussetzung der Delegation menschlicher Handlungsvollzüge an technische Artefakte ist es, diese Artefakte (in geringerem oder größerem Umfang) dazu zu befähigen, sich von sich aus sinnhaft zu verhalten, sie also dazu zu bringen, ihr eigenes Verhalten an der erzeugten Selektivität der ihnen mechanisch oder computertechnisch einprogrammierten Verhaltensprogramme zu orientieren. Die Beobachtung eines in diesem Sinne sinnhaften technischen Verhaltens ist die zweite Grundlage technischer Handlungszuschreibung. Sie wird zum einen in dem Maße nahe gelegt, in dem auch die erzeugte Selektivität des sinnhaften Verhaltens menschlicher Akteure eine von diesen Akteuren nicht selbst erzeugt Selektivität ist. Und sie wird zum anderen nahe gelegt durch das Maß, in dem technische Artefakte nicht nur als die Vollzugsorgane von Handlungen (d.h. als deren Handlungsselbst nach Coleman), sondern auch als für den Handlungsentwurf zuständig (also als Objektselbst der Handlung) agieren bzw. wahrgenommen werden. Der Vortrag hat diese beiden Formen, Handlungsträgerschaft von Technik als Zuschreibungsphänomen zu thematisieren, zum Gegenstand." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Handlung; Akteur; Sinn; Artefakt; soziale Institution; Mensch-Maschine-System; Verhalten; Situationsanalyse; Coleman, J.; Definition; Mensch; Technik; Techniksoziologie; Übertragung; Computer; Situation; Interaktion; soziale Funktion; Forschung; Alltag
Klassifikation
Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Methode
Dokumentation; Grundlagenforschung
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Herausgeber
Rehberg, Karl-Siegbert
Konferenz
33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft". Kassel, 2006
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2008
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 705-719
ISBN
978-3-593-38440-5
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung