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Lebensführung und alltägliche Vergesellschaftung in einer Plattenbausiedlung in Budapest
Life style and everyday socialization in a prefabricated slab housing estate in Budapest
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Der Beitrag stellt die Ergebnisse der 2005 an der Technischen Universität Chemnitz abgeschlossenen Dissertation der Referentin vor. Die empirische Erhebung beschäftigte sich mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Sozietät im Alltagsleben. Untersucht wurden Formen und Logik alltäglicher Verges... mehr
"Der Beitrag stellt die Ergebnisse der 2005 an der Technischen Universität Chemnitz abgeschlossenen Dissertation der Referentin vor. Die empirische Erhebung beschäftigte sich mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Sozietät im Alltagsleben. Untersucht wurden Formen und Logik alltäglicher Vergesellschaftung: Die individuell spezifische Art und Weise von Personen, soziale Kontakte zu knüpfen undauf diesem Weg Gesellschaft täglich neu entstehen zu lassen. Sowohl die sozialen Netzwerke der Mikroebene als auch die Einbindung der einzelnen Person in die Gesellschaft und damit die Verknüpfung von Mikro- und Makroebene wurden erforscht. Eine zu enge Präzisierung und Definition der Begriffe 'Vergesellschaftung' und 'Gesellschaft' wurde bei der Fragestellung bewusst vermieden. Die Arbeit sollte die Sicht der Individuen einfangen und ihnen nichts aufzwingen. Gesellschaft meint in erster Annäherung alles Soziale, das die Menschen umgibt: ihre Familie, die Nachbarn, die Kollegen, den Nachrichtensprecher, die Politiker, die Lehrerin in der Schule. 'Gesellschaft' soll zunächst in ihrer alltagssprachlichen Bedeutung verstanden werden: Man ist in Gesellschaft - also nicht alleine. Es geht um die Gesellschaft von Mitmenschen, die jeder Tag für Tag erlebt. Niemand, der Familie hat, arbeiten geht und in einer Großstadt lebt, ist wirklich alleine. Denn jeder hat regelmäßigen Kontakt zu Mitmenschen, er muss sich an sie anpassen. Sei es zu Hause am Esstisch, im Bus mit anderen Fahrgästen oder mit den Kollegen bei der Arbeit. Bei diesen Kontakten entsteht - scheinbar 'nebenbei' - das, was die Soziologie 'Gesellschaft' nennt. Um folgende Fragen kreiste die Untersuchung: Wie docken Menschen ihr individuelles Leben Tag für Tag an das anderer Menschen an und wie werden sie tagtäglich Teil der Gesellschaft, die sie umgibt? Welche alltäglichen Leistungen und Anstrengungen sind erforderlich? Wie entsteht aus Millionen einzelner Leben die Gesellschaft? Was tun diese Millionen von Menschen dafür, dass sie entsteht? Die grundlagentheoretische Fragestellung wurde am Beispiel einer Wohnsiedlung in einer Plattenbausiedlung in Budapest untersucht. Obwohl sich die Arbeit nicht in erster Linie der stadtsoziologischen Erforschung dieser Siedlungsform widmet, sondernder Untersuchung einer allgemeinen Fragestellung an einem konkreten Ort, wurde eine Analyse der Siedlung, ihrer Geschichte und ihrer örtlichen Gemeinschaft vorgenommen. Die Plattenbausiedlung ist Schauplatz des alltäglichen Lebens der Befragten. Sie ist eine der Plattformen, an der alltägliche Vergesellschaftung greifbar und aktuell wird: Anhand der Siedlung konnte Vergesellschaftung nicht 'nur' aus den Erzählungen der Befragten nachgezeichnet, sondern 'live' beobachtet werden. Auf diesem Weg eröffnete die Analyse der Siedlung eine zusätzliche Dimension in der Untersuchung. Das Untersuchungsland Ungarn und der Untersuchungsort Budapest ermöglichten es zudem, Besonderheiten einer postkommunistischen Gesellschaft nachzuzeichnen. Die Arbeit liefert somit auch Ansätze eines Vergleichs zwischen ungarischen und deutschen gesellschaftlichen Verhältnissen: Sowohl auf dem Gebiet der Alltagsorganisation als auch bei der Vergesellschaftung wird auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und Ungarn hingewiesen. Das Untersuchungsdesign verzahnte theoretische und empirische Forschungsschritte. Die Aufarbeitung des Standes der Forschung verhalf zur Präzisierung der Fragestellung, Erarbeitung eines eigenen theoretischen Rahmens und Ausarbeitung der Methodologie. Die Sammlung und Auswertung der empirischen Daten wurde theoriegeleitet kontrolliert. Die Arbeit schloss mit der Diskussion der theoretischen Bedeutung der empirischen Ergebnisse." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Nachbarschaft; Bundesrepublik Deutschland; Gesellschaft; Sozialisation; Netzwerk; Großstadt; postsozialistisches Land; soziale Beziehungen; Individuum; Alltagskultur; Ungarn; Kontakt; Alltag; Wohnsiedlung
Klassifikation
Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie
Methode
Theorieanwendung; empirisch-qualitativ; empirisch
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
Herausgeber
Rehberg, Karl-Siegbert
Konferenz
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2006
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 2266-2273
ISBN
3-593-37887-6
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung