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Jenseits der "Erlebenswelt": Musik im Horizont der Sozialität
Beyond the "experience world": music in the horizon of sociality
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Alfred Schütz hat im Zusammenhang der Entwicklung seiner soziologischen Position mehrfach im exemplarischen Sinne auf die Musik Bezug genommen, so in seinen Studien zur face-to-face Situation des gemeinsamen Musizierens und in den zu seinen Lebzeiten nicht publizierten Fragmenten zur Phänomenologie... mehr
"Alfred Schütz hat im Zusammenhang der Entwicklung seiner soziologischen Position mehrfach im exemplarischen Sinne auf die Musik Bezug genommen, so in seinen Studien zur face-to-face Situation des gemeinsamen Musizierens und in den zu seinen Lebzeiten nicht publizierten Fragmenten zur Phänomenologie der Musik. Insbesondere waren es die Diskussionen und Analysen zum soziologischen und phänomenologischen Problem der 'Intersubjektivität', in deren Kontext Schütz sich an der Erfahrung von Musik, im Sinne eines expliziten oder impliziten Bezugsrahmens, orientierte. Eine zentrale Rolle in diesem Zusammenhang spielt die Einführung des 'tuning-in', eines grundlegenden Einstimmens, das als konstitutives Fundament das Zusammenwirken von Musikern ermöglicht, und das darüber hinaus als fundamentales Moment innerhalb einer Genealogie des 'Wir' interpretiert werden kann. Die für das Konzept des 'tuning-in' zentrale Dimension der Temporalität von Verhalten und Erfahrung und deren spezifische Strukturen wie Synchronisation und Simultaneität fungieren auch in anderen Argumentationszusammenhängen für Alfred Schütz als grundlegender Bezugsrahmen für wissenschaftliches Verstehen der sozialen Welt und sozialer Beziehungen. Die Sozialität musikalischer Strukturen und Phänomene wurde von einem weiteren, aus der philosophischen Schule Edmund Husserls hervorgegangenen Wissenschaftler derselben Generation thematisiert: Günther Stern alias Günther Anders (vgl. z.B. 'Das Duo: Gespräch über musikalische und menschliche Verhältnisse.' In: Süddeutsche Zeitung (München) vom 22./ 23.1.1972.) Im Zentrum der Analysen von Günther Anders steht weniger die Temporalität musikalischer Kontexte, sondern Spezifik und Differenz der 'musikalischen Situation', ausgeführt in der als Habilitationsschriftgeplanten, unveröffentlicht gebliebenen Arbeit 'Philosophische Untersuchungen übermusikalische Situationen', entstanden Ende der 20er Jahre. Der Vortrag diskutiert Perspektiven beider Ansätze mit Blick auf ihre Relevanz für soziologische Theorie kultureller Differenz und kultureller Praxis." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
kulturelle Vielfalt; Erlebnisgesellschaft; soziales Verhalten; Musik; kulturelles Verhalten; soziale Beziehungen; soziale Wirklichkeit; Musiker; Gemeinschaft; Rezeption; Phänomenologie; Lebenswelt; Schütz, A.
Klassifikation
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Methode
deskriptive Studie; Grundlagenforschung
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
Herausgeber
Rehberg, Karl-Siegbert
Konferenz
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2006
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 3927-3933
ISBN
3-593-37887-6
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung