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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142225
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Vertraute Fremdheit: zur doppelten Normalisierung kultureller Differenz
Familiar strangeness: dual normalization of cultural difference
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "In der komplexen modernen Gesellschaft (in urbanen Agglomeraten, Nachbarschaften wie in ländlichen Regionen) führt die Differenzierung von sozialen Differenzierungs- und Integrationsformen zu zwei gegenläufigen Tendenzen der 'Normalisierung' von kultureller Differenz. Das erste ist die allgegenwärt... view more
"In der komplexen modernen Gesellschaft (in urbanen Agglomeraten, Nachbarschaften wie in ländlichen Regionen) führt die Differenzierung von sozialen Differenzierungs- und Integrationsformen zu zwei gegenläufigen Tendenzen der 'Normalisierung' von kultureller Differenz. Das erste ist die allgegenwärtig erhöhte Wahrscheinlichkeit der Interaktion zwischen Angehörigen erheblich, d.h. kommunikativ auffällig, differenter kultureller Milieus (das meint: 'performativer Kulturen' als Habitusgemeinschaften impliziten Wissens). Der Nachbar, die Kollegin, der zuständige Sachbearbeiter oder die Ärztin gehören einer 'anderen' Kultur an, besser: setzen in der Kommunikation mir fremde implizite Gewissheiten voraus und diese Erfahrung wird hochwahrscheinlich und damit 'normal'. Das zweite ist die unvollkommene, selektive und dem konkreten Gegenüber abstrakte Stereotypisierung 'anderer' so genannter Kulturen, die den zentrifugalen Kräften der Fremdheits-Erfahrung in spezifischen Situationen das Beharrungsvermögen der Stereotypen entgegensetzt. Die interaktiv wahrscheinliche Notwendigkeit, Vorannahmen und kommunikative Voraussetzungen permanent revidieren zu müssen, wird durch die semantische Normalisierung von Fremdheits-Typen (zwanghaft, aber funktional notwendig) kompensiert. Stereotype semantische Konstrukte werden für Personen wie für Organisationen, politisch und privat zugleich zu Ressourcen der Abkürzung und zu Hürden der Flexibilität der Kommunikation. Der Beitrag versucht die Funktion impliziten, kulturellen Wissens für die Kommunikation und die Folgen von Differenzierung, formaler Organisation und abstrakter Integration für diese Funktion (die These lautet: Auswechslung der typischen Triangulations-Elemente in der Interaktion) zu skizzieren, sowie die Rolle der semantischen Stereotypisierung von Fremdheit in diesem Szenario zu erklären. Grundlagentheoretisch wird diese Analyse begleitet bzw. motiviert von dem Vorschlag, die Unterscheidung zwischen der Konstitution und der Konstruktion von Fremdheit oder kultureller Differenz nicht auf die Unterscheidung zwischen 'subjektiver Konstitution' und 'sozialer Konstruktion' zu beziehen, sondern stattdessen subjektive Intentionalität als eine von mehreren Konstitutionsdimensionen zu betrachtet und diese Dimensionen von der selektiven, semantischen und strategischen 'Konstruktion' zu unterscheiden." (Autorenreferat)... view less
Keywords
communication; normalization; action theory; social integration; social relations; intention; social behavior; cultural diversity; cultural factors; social process; stereotype; social differentiation; ethnic relations; cultural identity; foreignness; communication behavior; flexibility
Classification
General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories
Cultural Sociology, Sociology of Art, Sociology of Literature
Sociology of Communication, Sociology of Language, Sociolinguistics
Method
descriptive study
Collection Title
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
Editor
Rehberg, Karl-Siegbert
Conference
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
Document language
German
Publication Year
2006
Publisher
Campus Verl.
City
Frankfurt am Main
Page/Pages
p. 4216-4229
ISBN
3-593-37887-6
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications