Volltext herunterladen
(1.954 MB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-140470
Export für Ihre Literaturverwaltung
Einheitsmythen: zur kognitiven "Bewältigung" der Transformation Ostdeutschlands
Unity myths: cognitive "appraisal" of the transformation of east Germany
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "In Analysen und öffentlichen Debatten taucht der (Ausnahme-)Charakter der DDR als ein Fall der postsozialistischen Transformation kaum mehr als erwähnungsbedürftiges Datum auf. Während Veranstalter und Teilnehmer des forcierten Wandlungsprozesses dessen positive und negative Folgen wie selbstverstä... mehr
"In Analysen und öffentlichen Debatten taucht der (Ausnahme-)Charakter der DDR als ein Fall der postsozialistischen Transformation kaum mehr als erwähnungsbedürftiges Datum auf. Während Veranstalter und Teilnehmer des forcierten Wandlungsprozesses dessen positive und negative Folgen wie selbstverständlich der 'Vereinigung' zuschreiben, halten lediglich Sozialwissenschaftler noch am Begriff der Transformation fest und damit an der Option, den Wandel in Ostdeutschland nicht nur im Lichte der staatsrechtlichen Dimension des Projektes zu analysieren. Da es sich tatsächlich um eine von mehreren Varianten des postsozialistischen Übergangs handelt, können an ihr durchaus Merkmale, Probleme und Folgewirkungen identifiziert werden, die Ostdeutschland mit anderen Transformationsländern teilt. Gleichzeitig mag man im Vergleich mit anderenorts beobachteten Phänomenen auf übersehene Aspekte der DDR-Transformation stoßen. Der Vortrag thematisiert einige Besonderheiten des deutschen Falles dezidiert als Abweichungen von prinzipiell vergleichbar scheinenden Transformationsfällen in Ostmitteleuropa. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Phänomenen in den Bereichen Wirtschaft und Politik, die hierzulande eine durch den Modus der Vereinigung, deren spezifische Optionen und Akteurmuster, bedingte Interpretation erfahren haben. Es handelt sich im einzelnen um (1) die Wahrnehmung der Wirtschafts- und Währungsunion vom 1. Juli 1990 als ein Paradebeispiel der sog. Schocktherapie, (2) die Vermutung, die Deindustrialisierung der neuen Bundesländer sei Konsequenz des von der Treuhandanstalt verwendeten Konzepts der Unternehmensprivatisierung, (3) die Identifikation des Institutionen- und Akteurtransfers mit einer gravierenden Benachteiligung der Transformationsgesellschaft sowie (4) weitere 'Einheitsmythen' wie die 1990 von westdeutschen Interessenten beschworene 'Migrationsgefahr' den bis 1991 vorherrschenden Wirtschaftsoptimismus sowie die aus ostdeutschem Blickwinkel auf externe Akteure und nachteilige Transformationsfolgen entwickelte Kolonialisierungsthese." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; Wiedervereinigung; Transformation; Kognition; postkommunistische Gesellschaft; sozialer Wandel; DDR; neue Bundesländer
Klassifikation
Politikwissenschaft
Methode
deskriptive Studie
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995
Herausgeber
Clausen, Lars
Konferenz
27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch". Halle, 1995
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1996
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 563-579
ISBN
3-593-35437-3
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung