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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137531
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Ehre hier - Schande dort: zur Logik von Ehrungen im Systemwechsel
Honor here - shame there: the logic of honors during system change
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "(1) Theorie der Ehrung: Ehrungen als Instrument zur Distribution des symbolischen Kapitals der Ehre können institutionalisiert sein in Form von Preisen, Orden, Titeln, Denkmälern etc. Ehrungen sind eine Zuweisung von symbolischen Gratifikationen, mithilfe derer Leistungen abgefragt werden können, d... mehr
"(1) Theorie der Ehrung: Ehrungen als Instrument zur Distribution des symbolischen Kapitals der Ehre können institutionalisiert sein in Form von Preisen, Orden, Titeln, Denkmälern etc. Ehrungen sind eine Zuweisung von symbolischen Gratifikationen, mithilfe derer Leistungen abgefragt werden können, die auf andere Weise nicht zu aktivieren wären. Ehrungen lassen jeweils eine zweckrationale und eine wertrationale Dimension erkennen und sind ein Instrument zur gesellschaftlichen Integration und Gemeinschaftsbildung. Über Ehrungen wird steuernd Einfluß genommen auf Weisen der Lebensführung. Die 'dramaturgische Funktion' von Ehrungen ermöglicht es, Werte und Werthaltungen aus der Sphäre des Abstrakten in die konkrete sinnliche Anschaulichkeit von sozialem Geschehen zu überführen. (2) Ein Aktantenmodell der Ehrung: Dazu gehören folgenden Rollen: der Vorschläger, der Ehrende und der Geehrte, das Publikum, der Finanzier, der Patron etc. (3) Ehre im Systemwechsel: Ehrungen sind sowohl in der zweckrationalen wie in der wertrationalen Dimension hochgradig kontextsensitiv. Dieser Sachverhalt wird an den Stellen gut sichtbar, wo sich ein radikaler Systemwechsel in gesellschaftlicher wie politischer Hinsicht vollzieht. Der Wandlungsprozeß in den ehemaligen realsozialistischen Staaten bietet dafür lehrreiches Anschauungsmaterial. Das symbolische Kapital, das über bestimmte Ehrungen generiert und distribuiert wird, erleidet oft geradezu erdrutschartige Wertverluste, vergleichbar einer Geldwährung, die schlichtweg abgeschafft wurde. Mitunter wird es sogar zum inkriminierten 'Falschgeld'. (4) Fallbeispiele: Die theoretischen Erörterungen werden zuletzt anhand von Fallbeispielen aus dem Bereich des gesellschaftlichen Umbruchs nach 1989 (Stolpe, Honecker, tschechische Reformer) plausibilisiert." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; alte Bundesländer; soziale Schichtung; Handlungstheorie; Ehre; Wertwandel; neue Bundesländer; Leistungsgesellschaft; Wende; Prestige
Klassifikation
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Methode
empirisch-qualitativ; empirisch
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen
Herausgeber
Sahner, Heinz; Schwendtner, Stefan
Konferenz
27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch". Halle, 1995
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1995
Verlag
Westdt. Verl.
Erscheinungsort
Opladen
Seitenangabe
S. 175-180
ISBN
3-531-12836-1
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung