Schrumpfen und Wachsen: Strukturwandel der Wirtschaft und Entlastung der Umwelt

Abstract

Schrumpfung und Wachstum sind, wie die theoretische Reflexion zeigt, inhärente Bestandteile des Strukturwandels der Wirtschaft - und sie sollten, wie die empirische Analyse erweist, zu elementaren Bestandteilen einer ökologischen Strukturpolitik werden. In diesem Aufsatz wird anhand vergleichender empirischer Studien festgestellt, daß hierbei noch erheblicher Handlungsbedarf besteht, da der autonome wirtschaftliche Strukturwandel zwar eine notwendige, jedoch nicht hinreichende Bedingung einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung (sustainable development) ist. In der Praxis ist Politik daher weiterhin gefragt - eine effektive ökologische Politik allerdings, die vor allem - aber nicht ausschließlich - von zwei Ressorts formuliert und implementiert werden muß: der Umwelt- und der Wirtschaftspolitik. Hier sind insbesondere die Definition von Nutzungsrechten und -pflichten, der Einsatz marktorientierter Instrumente (wie Ökosteuern und Emissionszertifikate) und die Verschärfung des Umwelthaftungsrechts (Gefährdungshaftung) zu nennen, wobei die dynamische Gestaltung dieser Instrumente nach Auffassung des Autors besondere Beachtung verdient. (HH)