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https://doi.org/10.21241/ssoar.99690
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Ethnografische Kredibilität auf dem Prüfstand - (Il-)Legitimes Wissen in der ethnografischen Wissensproduktion: Der Fall Alice Goffman
[conference paper]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Die Glaubwürdigkeit ethnografischen Wissens entscheidet sich, wie wenige andere wissenschaftliche Wissensformen, an der von den Ethnograf_innen selbst zu leistenden Abwägung der (Nicht-)Präsentation (il-)legitimen Vorder- und Hinterbühnenwissens. Anders als im deutschsprachigen Methodenraum werd... view more
Die Glaubwürdigkeit ethnografischen Wissens entscheidet sich, wie wenige andere wissenschaftliche Wissensformen, an der von den Ethnograf_innen selbst zu leistenden Abwägung der (Nicht-)Präsentation (il-)legitimen Vorder- und Hinterbühnenwissens. Anders als im deutschsprachigen Methodenraum werden in der soziologischen US-amerikanischen Ethnografie Schlagabtausche zu Fragen ethnografischer Validität nicht auf distanziert-methodologischer Ebene ausgetragen, sondern an den Ethnografien und damit an den Wissensprodukten selbst. Der Beitrag widmet sich der Diskussion und Einordnung des sicherlich, in jüngerer Zeit, öffentlichkeitswirksamsten Falls dieser Art, in dem sich die Aushandlung von Gütekriterien ethnografischer Kredibiliät dokumentiert: die Debatte um Alice Goffmans "On the run. Fugitive Life in an American City". Der Artikel skizziert den hierzulande kaum wahrgenommenen Goffman Scandal und diskutiert ihn auf der Grundlage der im Rahmen der DFG-Studie "Etablierte Außenseiter. Zur (Re-)Produktion ethnografischen Wissens in der gegenwärtigen US-amerikanischen soziologischen Ethnografie" entwickelten Forschungsergebnisse. Dabei wird die Debatte um Kriterien ethnografischer Kredibilität zum einen gedeutet als Ausdruck gegenwärtig stattfindender Verschiebungen im Feld der US-amerikanischen Ethnografielandschaft und sich dabei vollziehender (Re)Positionierungsleistungen der klassischen Chicago School-Ethnografie gegenüber von an Deutungsmacht gewinnenden theorieakzentuierenden Ethnografieansätzen. Darüber hinaus werden zur Erklärung interdisziplinäre Deutungskonkurrenzen, (il-)legitime Repräsentationspraktiken und das Erstarken sozialwissenschaftlichen Journalismus' in Konkurrenz zur Public Ethnography herangezogen. Abschließend erfolgt die Thematisierung soziologieimmanent entwickelter methodischer wie epistemologischer Lösungswege.... view less
Keywords
ethnography; representation; United States of America; knowledge production; validity
Classification
Ethnology, Cultural Anthropology, Ethnosociology
Free Keywords
Alice Goffman; Public ethnography; US-Ethnografie; urban ethnography
Collection Title
Gesellschaft unter Spannung: Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020
Editor
Blättel-Mink, Birgit
Conference
40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaft unter Spannung", 2020
Document language
German
Publication Year
2021
ISSN
2367-4504
Status
Published Version; reviewed