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https://doi.org/10.21241/ssoar.99133
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Das Personalentwicklungsparadox in der Wissenschaft
[conference paper]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract In den Debatten um eine Reform der Karrierewege im deutschen Wissenschaftssystem wird seit einigen Jahren an die Universitäten die Forderung nach einer "strategischen Personalentwicklung" (BMBF) herangetragen. Mit dem Tenure-Track-Programm hat die Hochschulpolitik hierfür einen konkreten Anreiz gese... view more
In den Debatten um eine Reform der Karrierewege im deutschen Wissenschaftssystem wird seit einigen Jahren an die Universitäten die Forderung nach einer "strategischen Personalentwicklung" (BMBF) herangetragen. Mit dem Tenure-Track-Programm hat die Hochschulpolitik hierfür einen konkreten Anreiz gesetzt. Voraussetzung für die Teilnahme war die Vorlage eines Personalentwicklungskonzepts für das gesamte wissenschaftliche Personal. Die Universitäten mussten also, häufig erstmalig, ein ganzheitliches Konzept vorlegen. Weil an Universitäten dem Personal eine zentrale Rolle für die Leistungserbringung zukommt, sei Personalentwicklung, so die Annahme in der Hochschulmanagement-Literatur, immer auch im Interesse der Universität. Im deutschen Wissenschaftssystem ist jedoch der Verbleib des Personals unterhalb der Professur an der Universität gesetzlich auf zwölf Jahre begrenzt. Nach Ablauf dieser sogenannten Qualifikationsphase wird man entweder auf eine Professur berufen oder man scheidet aus der Wissenschaft aus. Universitäten stehen somit vor der paradoxen Aufgabe, Personalentwicklung für ein Personal zu betreiben, das nicht auf Dauer in der eigenen Organisation verbleiben wird. Dieses Personalentwicklungsparadox wird anhand einer qualitativen Auswertung von Personalentwicklungskonzepten von 43 Hochschulen exploriert. Unter Rückgriff auf neo-institutionalistische Ansätze und ihre Problematisierung aus der Gouvernementalitätsperspektive wird der analytische Fokus auf das organisationale Selbstverhältnis von Universitäten gelegt, d.h. wie sie sich selbst als organisationaler Akteur definieren und sich so erst in die Lage versetzen, ihr Handeln mit Sinn zu versehen. Es werden vier Strategien des Umgangs mit dem Personalentwicklungsparadox empirisch rekonstruiert, die Auskunft darüber geben, wie sich Universitäten als handlungsfähig vis-à-vis ihrem Personal konstruieren.... view less
Keywords
governmentality; human resources development; university; university policy; Federal Republic of Germany; scientific community; knowledge society
Classification
Human Resources Management
Sociology of Science, Sociology of Technology, Research on Science and Technology
Free Keywords
Organisation Hochschule; organizational actorhood
Collection Title
Polarisierte Welten: Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022
Editor
Villa, Paula-Irene
Conference
41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Polarisierte Welten". Bielefeld, 2022
Document language
German
Publication Year
2023
ISSN
2367-4504
Status
Published Version; reviewed