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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-94711-1
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Des einen Freund, des andern Feind: Israel und Iran im Maghreb; Wahrnehmung und Instrumentalisierung
[Forschungsbericht]
Körperschaftlicher Herausgeber
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Abstract Entscheidungsträger im Maghreb bedienen seit Jahrzehnten Freund- und Feindbilder mit Blick auf zwei regionale Akteure, die in der MENA-Region am meisten umstritten sind: Israel und Iran. Offizielle Beziehungen zu Israel hat nur Marokko, zu Iran pflegen nur Algerien und Tunesien Beziehungen. Die sys... mehr
Entscheidungsträger im Maghreb bedienen seit Jahrzehnten Freund- und Feindbilder mit Blick auf zwei regionale Akteure, die in der MENA-Region am meisten umstritten sind: Israel und Iran. Offizielle Beziehungen zu Israel hat nur Marokko, zu Iran pflegen nur Algerien und Tunesien Beziehungen. Die systematische Auswertung von Texten aus Nachrichtenagenturen und sozialen Medien zeigt, dass politische Akteure im Maghreb Diskurse und Stimmungslagen zu Israel und Iran für innen- und außenpolitische Zwecke nutzen. Dabei geht es um Sicherung der eigenen autoritären Herrschaft, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Stärkung der Sicherheitsapparate, Dämonisierung des Nachbarstaates und Nation-Branding in der internationalen Arena. Die Eskalation der Gewalt in Nahost seit dem 7. Oktober 2023 hat in den drei Maghreb-Staaten negative Haltungen zu Israel und in geringerem Maße positive zu Iran verstärkt und nahezu einhellige Ablehnung Israels in den Bevölkerungen offenbart. Die offiziellen Reaktionen variieren: Rabat hält an der Normalisierung der Beziehungen mit Israel und der Ablehnung Irans fest. Algier versucht sich in der internationalen Arena als Stimme globaler Gerechtigkeit zu profilieren. Tunesiens Präsident geriert sich als standfester Kämpfer gegen den Zionismus. Europäische Entscheidungsträger sollten Verständnis für grundlegend andere Sichtweisen im Maghreb auf Israel und Palästina sowie Iran aufbringen, solange diese Auffassungen keine Hetze und Gewaltaufrufe beinhalten. Es gilt auch, wachsam zu bleiben, wenn Maghreb-Staaten unter dem Vorwand des Kampfes gegen Israel oder Iran Meinungsfreiheit sowie kulturellen und religiösen Pluralismus einschränken und - im Falle Algeriens und Marokkos - Desinformation und Säbelrasseln gegen den jeweiligen Nachbarstaat betreiben. (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Israel; Iran; internationale Beziehungen; bilaterale Beziehungen; Maghreb-Staat; Tunesien; Algerien; Marokko; Instrumentalisierung; Feindbild; Nahost; Nordafrika; arabische Länder
Klassifikation
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Freie Schlagwörter
Perzeption; Auslandsbild; Identifizierung Freund-Feind; Regionale internationale Beziehungen; Regionaler internationaler Konflikt; Internationale Spannungen; Politischer Diskurs; Nachrichten/Agenturmeldungen; Soziale Medien; Legitimation von Herrschaft; Autoritäre Herrschaft; Herrschaftssicherung; Fehlinformation/Desinformation; Meinungsfreiheit/Informationsfreiheit; Israel-Hamas-Krieg; Normalisierung diplomatischer Beziehungen; Antizionismus; Nahostkonflikt; Palästinaproblem; EU-/EG-Länder
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2024
Erscheinungsort
Berlin
Seitenangabe
41 S.
Schriftenreihe
SWP-Studie, 12/2024
DOI
https://doi.org/10.18449/2024S12
ISSN
2747-5115
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung