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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-78201-2
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Glaubensbezogene Wertbindungen und Zugehörigkeitserfahrungen junger Frauen mit Anbindung an russlanddeutsche Freikirchen
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Wie sich Menschen an Werte binden und inwiefern diese im Kontext des eigenen Lebensentwurfs aufrechterhalten, transformiert oder verworfen werden, wurde bislang empirisch kaum untersucht. Vor dem Hintergrund alternativer Zugehörigkeitskontexte und der Umstrukturierung familialer und weiterer soziale... mehr
Wie sich Menschen an Werte binden und inwiefern diese im Kontext des eigenen Lebensentwurfs aufrechterhalten, transformiert oder verworfen werden, wurde bislang empirisch kaum untersucht. Vor dem Hintergrund alternativer Zugehörigkeitskontexte und der Umstrukturierung familialer und weiterer sozialer Beziehungen wird der Adoleszenz eine hervorgehobene Bedeutung für die Prüfung und Aktualisierung von primärsozialisatorisch erworbenen Werten beigemessen. So lässt sich fragen, inwiefern Wertbindungen im Zusammenhang mit Zugehörigkeitserfahrungen in der Phase der Adoleszenz biographisch bearbeitet werden und sich in den Selbst- und Weltverhältnissen junger Menschen niederschlagen. Diese Frage spezifizieren wir im Folgenden mit Blick auf glaubensbezogene Wertbindungen und gehen ihr anhand der biographischen Narrationen junger Frauen mit russlanddeutscher Familiengeschichte nach, die in Anbindung an eine russlanddeutsche Freikirche aufgewachsen sind. Kulturhistorisch bis in die Gegenwart gelten geteilte Glaubenswerte explizit wie implizit als Begründungsmuster für das Zugehörigkeits- und Selbstverständnis freikirchlicher Russlanddeutscher; die Migrations- und Glaubensgeschichte gilt für diese Gruppe als eng miteinander verknüpft. Inwiefern die bereits in Deutschland geborene und aufgewachsene zweite Generation ihre Selbst- und Weltentwürfe an jene ethnokonfessionell geprägten Glaubenswerte einerseits und an die Prämissen, Optionen und Erwartungen einer vorrangig säkularisierten (Migrations-) Gesellschaft andererseits anschließt, ist eine offene empirische Frage. Anhand von drei kontrastiv ausgewählten Fällen legen wir dar, wie glaubensbezogene Wertbindungen im Kontext von familialen und gemeindeinternen Beziehungen und Glaubenspraktiken sowie prospektiven Selbstentwürfen biographisch verhandelt und reflexiv begründet werden.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Wertorientierung; Glaube; Religiosität; Biographie; Adoleszenz; Jugendlicher; Migration; Sozialisation; soziale Beziehungen; junger Erwachsener; Frau; Bundesrepublik Deutschland
Klassifikation
Migration
Religionssoziologie
Freie Schlagwörter
Russlanddeutsche
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2020
Seitenangabe
S. 3-22
Zeitschriftentitel
BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 33 (2020) 1
DOI
https://doi.org/10.3224/bios.v33i1.01
ISSN
2196-243X
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)