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https://doi.org/10.21241/ssoar.74697
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Nicht-intendierte Stigmatisierung durch Ursachenzuschreibungen am Beispiel ADHS
[Konferenzbeitrag]
Dieser Sammelwerksbeitrag gehört zu folgendem Sammelwerk:
Risiken und Potenziale in der Gesundheitskommunikation: Beiträge zur Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation 2020
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V.
Abstract Die Stigmatisierung von Kindern mit Verhaltens- und emotionalen Störungen wie ADHS stellt immer noch eine große Barriere für einen adäquaten Zugang zur Bildung dar. In diesem Kontext spielen die Einstellungen von Lehrkräften gegenüber diesen Kindern eine wichtige Rolle, da sie die Chancen für eine e... mehr
Die Stigmatisierung von Kindern mit Verhaltens- und emotionalen Störungen wie ADHS stellt immer noch eine große Barriere für einen adäquaten Zugang zur Bildung dar. In diesem Kontext spielen die Einstellungen von Lehrkräften gegenüber diesen Kindern eine wichtige Rolle, da sie die Chancen für eine erfolgreiche inklusive Bildung für die betroffenen Kinder erhöhen. Vor diesem Hintergrund stellen Stigmatisierungseffekte durch Ursachenzuschreibungen in Fallbeispielen ein relevantes Ziel für die Anti-Stigma- und Gesundheitskommunikation dar. Ursachenzuschreibungen in Fallbeispielen, wie sie in vielen medialen Beiträgen vorkommen, können Einstellungen gegenüber stigmatisierten Personengruppen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Basierend auf der exemplification theory (Zillmann & Brosius, 2000) und dem Mixed-Blessings Modell (Haslam & Kvaale, 2015) wurde in einem 3 × 2 Online-Experiment untersucht, wie biologische, psychosoziale und bio-psychosoziale Ursachenzuschreibungen für eine ADHS in Fallbeispielen betroffener Kinder stigmarelevante Einstellungen von Lehramtsstudierenden gegenüber Kindern mit ADHS beeinflussen. Biologische Ursachenzuschreibungen im Vergleich zu psychosozialen Ursachenzuschreibungen verringerten die soziale Distanz gegenüber Kindern mit ADHS, während bio-psychosoziale Ursachenzuschreibungen positivere Einstellungen zur schulischen Inklusion von Kindern mit ADHS hervorriefen als psychosoziale Ursachenzuschreibungen. Die Implikationen dieser Ergebnisse für die strategische Anti-Stigma- und Gesundheitskommunikation werden diskutiert.... weniger
The stigmatization of children with behavioral and emotional disorders such as ADHD still represents a major barrier to adequate access to education. In this context, teachers' attitudes toward these children play an important role in increasing the chances of successful inclusive education for affe... mehr
The stigmatization of children with behavioral and emotional disorders such as ADHD still represents a major barrier to adequate access to education. In this context, teachers' attitudes toward these children play an important role in increasing the chances of successful inclusive education for affected children. With this in mind, stigmatization effects through causal attributions in case vignettes represent a relevant target for anti-stigma and health communication. Causal attributions in case studies, as they occur in many media reports, can influence attitudes toward stigmatized groups of people both positively and negatively. Based on exemplification theory (Zillmann & Brosius, 2000) and the mixed-blessings model (Haslam & Kvaale, 2015), a 3 × 2 online experiment examined how biological, psychosocial, and bio-psychosocial causal attributions for ADHD in case vignettes of affected children influence aspiring teachers’ stigma-relevant attitudes towards children with ADHD. Biological causal attributions compared to psychosocial causal attributions decreased social distance toward children with ADHD, whereas bio-psychosocial causal attributions elicited more positive attitudes towards the inclusive education of children with ADHD, compared to psychosocial causal attributions. Implications of these findings for strategic anti-stigma and health communication are discussed.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Stigmatisierung; Stigma; Ursache; Inklusion; ADHS; Kind; Verhaltensauffälligkeit; Gesundheit; Kommunikation; Einstellung; Lehrer; Student; Bildungsungleichheit
Klassifikation
Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit
psychische Störungen, Behandlung und Prävention
Freie Schlagwörter
Fallbeispiele; Ursachenzuschreibungen; Mixed-Blessings Modell; exemplification; causal attributions; mixed-blessings model
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Risiken und Potenziale in der Gesundheitskommunikation: Beiträge zur Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation 2020
Herausgeber
Sukalla, Freya; Voigt, Charmaine
Konferenz
Jahrestagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Leipzig, 2020
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2021
Erscheinungsort
Leipzig
Seitenangabe
S. 146-156
Status
Erstveröffentlichung; begutachtet (peer reviewed)