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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-71922-5
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Irans "Blick nach Osten": Asien, Eurasien und die ordnungspolitische Vision der Islamischen Republik
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Abstract Die Islamische Republik Iran hat unter dem Sanktionsdruck der Trump-Administration den "Osten" zur außenpolitischen Priorität erklärt. Im Rahmen einer neuen "Blick-nach-Osten"-Politik sollten die Beziehungen zu asiatischen und eurasischen Großmächten wie Russland, China oder Indien vertieft werden. ... mehr
Die Islamische Republik Iran hat unter dem Sanktionsdruck der Trump-Administration den "Osten" zur außenpolitischen Priorität erklärt. Im Rahmen einer neuen "Blick-nach-Osten"-Politik sollten die Beziehungen zu asiatischen und eurasischen Großmächten wie Russland, China oder Indien vertieft werden. An seiner Ostorientierung wird Iran auch unter dem US-Präsidenten Joe Biden festhalten, denn die außenpolitische Schwerpunktverlagerung reicht über kurzfristige Wirtschaftsinteressen hinaus. Teheran sieht in östlichen Partnern das größte Potential, um vom Westen unabhängige Ordnungsstrukturen zu schaffen. Mittelfristig setzt die Islamische Republik auf eine multipolare Ordnung, in der Regionalmächten eine höhere politische Bedeutung zukommt. Langfristig schwebt Teheran die Vision einer einheitlichen islamischen Gemeinschaft und einer Sphäre islamischer Souveränität vor. Vor diesem Hintergrund begrüßt die Islamische Republik bedeutende geopolitische Großprojekte in Eurasien, in denen Iran eine zentrale Rolle einnimmt. Teherans "Blick nach Osten"-Politik geht aber auch mit Kosten einher und stößt vor allem sicherheitspolitisch an enge Grenzen. Noch zeichnen sich keine strategischen Partnerschaften ab, die sich in einer belastbaren Bündnispolitik widerspiegeln würden. Dennoch müssen sich Deutschland und die EU darauf einstellen, dass der Einfluss eurasischer und asiatischer Akteure, insbesondere Pekings, in Iran steigen wird. Dabei stehen Teherans Beziehungen zu diesen Staaten nicht unter dem Vorbehalt, Menschenrechtsfragen oder die iranische Regionalpolitik zu diskutieren. Irans Orientierung nach Osten stellt aber noch keine Abkehr vom "Westen" dar. Mit der Umsetzung der "Blick nach Osten"-Politik könnte die Bedeutung Deutschlands und Europas sogar noch zunehmen. (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Iran; Außenpolitik; bilaterale Beziehungen; internationale Beziehungen; Asien; China; Indien; Russland; politische Strategie; Annäherungspolitik; Geopolitik; Wirtschaftsbeziehungen; wirtschaftliche Zusammenarbeit; islamische Gesellschaft; Bundesrepublik Deutschland; USA; EU; Sicherheitspolitik; Verteidigungspolitik
Klassifikation
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Freie Schlagwörter
Regionale Außenpolitik einzelner Staaten; Osten; Außenpolitisches Programm; Außenpolitische Ziele; Außenpolitische Interessen; Bestimmungsfaktoren der Außenpolitik; Außenpolitische Neuorientierung; Internationale Ordnung; Wirtschaftliche Faktoren; Wechselbeziehungen im Bereich der Außenpolitik; Einschätzung/Abschätzung; Nuklearpolitik; Joint Comprehensive Plan of Action (2015-07-14); Strategische Partnerschaft; Status und Rolle im internationalen System; Shanghai Cooperation Organization; Internationale regionale politische Integration; Regionale internationale Sicherheit
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2020
Erscheinungsort
Berlin
Seitenangabe
25 S.
Schriftenreihe
SWP-Studie, 25/2020
DOI
https://doi.org/10.18449/2020S25
ISSN
1611-6372
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung