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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-60768-8
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Die Fortführung des Gründungsmoments in der Verfassungsordnung: Arendt, Jefferson und popular constitutionalism
[Zeitschriftenartikel]
Abstract Entgegen der verbreiteten Rezeption von Arendts Idee der Fortführung des Gründungsmoments als radikaldemokratisches Konzept zeigt der Beitrag, dass ihre Adaption des römischen Gründungsbegriffs sie zu einem eher konservativen Verfassungsverständnis führt, das die Aufgabe der "Vermehrung" der Gründun... mehr
Entgegen der verbreiteten Rezeption von Arendts Idee der Fortführung des Gründungsmoments als radikaldemokratisches Konzept zeigt der Beitrag, dass ihre Adaption des römischen Gründungsbegriffs sie zu einem eher konservativen Verfassungsverständnis führt, das die Aufgabe der "Vermehrung" der Gründungsprinzipien primär der Judikative anstelle des Volkes überantwortet. Daher bleibt unklar, welche Legitimitätskriterien aus Arendts Gründungskonzept für eine Theorie der Verfassungsrevision abgeleitet werden können, was auch daran liegt, dass ihre Auseinandersetzung mit Thomas Jeffersons Antworten auf die Frage, wie eine Verfassung für Revisionen durch nachfolgende Generationen offen gehalten werden kann, lückenhaft ist. Es wird argumentiert, dass Jeffersons Idee 'periodischer Amendments', das von Arendt nicht diskutiert wird, wertvolle Impulse für eine republikanische Theorie der Kontinuierung des Gründungsmoments bietet, dass seine Verfassungstheorie jedoch insgesamt nicht geeignet ist, um Arendts Befürchtung, die Autorität des Rechts werde durch die Möglichkeit des Zugriffs des Volkes auf die Verfassung unterminiert, zu zerstreuen.... weniger
In contrast to widespread interpretations of Arendt’s theory of "refounding" as a radical democratic concept, this article shows that her adaptation of the Roman concept of founding leads her to adopt a rather conservative constitutional theory which places the authority for "augmenting" the foundin... mehr
In contrast to widespread interpretations of Arendt’s theory of "refounding" as a radical democratic concept, this article shows that her adaptation of the Roman concept of founding leads her to adopt a rather conservative constitutional theory which places the authority for "augmenting" the founding principles primarily with the judiciary instead of the people. Therefore it is not clear what follows from Arendt's concept with regard to a theory of the constitutional amendment process. One reason for this deficit is her incomplete reconstruction of Thomas Jefferson’s answers to the question how a constitution can be held open for revisions implemented by later generations. It is argued that Jefferson’s concept of "periodical amendments", which is not mentioned by Arendt, has the potential to inspire a republican theory of the continuation of the founding moments, although Jefferson’s constitutional theory cannot adequately resolve Arendt's well-founded fear that the facilitation of popular revisions of the constitution will undermine law's authority.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Arendt, H.; Verfassung; Theorie; Verfassungsgebung
Klassifikation
Staat, staatliche Organisationsformen
Freie Schlagwörter
Jefferson, T.; Amerikanische Verfassung; Amendment-Verfahren
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2017
Seitenangabe
S. 141-158
Zeitschriftentitel
ZPTh - Zeitschrift für Politische Theorie, 8 (2017) 2
Heftthema
Themenheft zur Gründung der Republik
DOI
https://doi.org/10.3224/zpth.v8i2.02
ISSN
2196-2103
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)
Lizenz
Creative Commons - Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0