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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-444797
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Verwirrspiel, Unsicherheit und Chaos: das Ende der Ära Fujimori
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Institut für Iberoamerika-Kunde
Abstract "Am Abend des 16. September hat der peruanische Präsident in einer Fernsehansprache unerwartet
Neuwahlen, ohne eigene Beteiligung, sowie die Auflösung des Geheimdienstes SIN (Servicio de Inteligencia Nacional) angekündigt. Grund dafür war die Enthüllung einer Bestechungsaffäre des mächtigen Geheim... mehr
"Am Abend des 16. September hat der peruanische Präsident in einer Fernsehansprache unerwartet
Neuwahlen, ohne eigene Beteiligung, sowie die Auflösung des Geheimdienstes SIN (Servicio de Inteligencia Nacional) angekündigt. Grund dafür war die Enthüllung einer Bestechungsaffäre des mächtigen Geheimdienst- und Präsidentenberaters Vladimiro Montesinos. Doch eigentlich ist die
"Video-Affäre" nur jener sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Erst jüngst hatte sich die Regierung mit der öffentlichen Bekanntgabe der angeblichen Zerschlagung eines Waffenhändlerringes durch den SIN selbst in einen Skandal internationalen Ausmaßes manövriert. Es gilt als sicher, dass die beiden jüngsten Skandale in unmittelbarem Zusammenhang stehen, dadurch oppositionelle Strömungen im Militär- und Sicherheitsapparat die Oberhand gewonnen und Fujimori seine Machtbasis eingebüßt hat. Zudem sollen die USA, durch ein Telefongespräch der US-Außenministerin Madeleine Albright mit Fujimori, diesen unter Druck gesetzt und ihn damit letztendlich zu dem Schritt bewogen haben. Während die Opposition nun vehement die Verhaftung und Verurteilung von Montesinos sowie den sofortigen Rücktritt Fujimoris fordert, blieb der Aufenthaltsort des zwielichtigen Beraters lange Zeit unbekannt, bis er sich schließlich nach Panama absetzte. Zwar ist damit die zentrale
und gefährlichste Figur der Turbulenzen erst einmal außer Landes, doch ist die Krise noch lange nicht ausgestanden. Fujimori will auf jeden Fall bis Juli 2001 im Amt bleiben, und ein Termin für Neuwahlen ist noch nicht angesetzt. Zudem bleibt die gespaltene Armee, trotz ihrer sehr späten Unterstützungsbekundungen für den Präsidenten ein Überraschungsfaktor, so dass auch weiterhin ein Klima der allgemeinen Ungewissheit und Spannung vorherrscht." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Peru; Lateinamerika; Legitimation; politische Krise; politische Macht; Regierungswechsel; Wahl
Klassifikation
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2000
Erscheinungsort
Hamburg
Seitenangabe
S. 197-203
Schriftenreihe
Brennpunkt Lateinamerika, 19
ISSN
1437-6148
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet