Volltext herunterladen
(273.6 KB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-44131
Export für Ihre Literaturverwaltung
Reale 'Kollateralschäden' - Hypothetischer 'Kollateralnutzen'? Zur südosteuropäischen Breitenwirkung des Kosovo-Konflikts und der NATO-Mission
Real 'collateral damage' - hypothetical 'collateral benefits'? On the border implications of the Kosovo conflict and the NATO mission in South-eastern Europe
[Forschungsbericht]
Körperschaftlicher Herausgeber
Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien
Abstract 'Gewiß wäre die NATO-Mission gegen Jugoslawien beim Einsatz von Bodentruppen erheblich früher zu beenden gewesen, aber zwei Dinge waren bei ihr von vornherein ausgeschlossen daß sie mit einer Niederlage der stärksten Militärallianz der Geschichte geendet hätte und daß irgendein südosteuropäisches La... mehr
'Gewiß wäre die NATO-Mission gegen Jugoslawien beim Einsatz von Bodentruppen erheblich früher zu beenden gewesen, aber zwei Dinge waren bei ihr von vornherein ausgeschlossen daß sie mit einer Niederlage der stärksten Militärallianz der Geschichte geendet hätte und daß irgendein südosteuropäisches Land sich ausdrücklich gegen die Mission gestellt hätte. Der ungleiche Konflikt zwischen dem Militärbündnis des demokratischen Westens und einem postkommunistischen Diktator und Kriegstreiber in Serbien ließ allen näheren und ferneren Anrainern überhaupt keine Wahl: Zur NATO zu stehen, hieß, Glaubwürdigkeit zu demonstrieren und eigene Chancen zur euroatlantischen Integration zu verbessern. Die NATO-Mission hat einen euphemistischen Militärterminus allgemein frequent gemacht: Kollateralschäden. Das sind Schäden, die sozusagen nebenbei passieren, unbeabsichtigt waren, peinlich sind - etwa die versehentliche Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad -, auch Zweifel an der Effizienz der eingesetzten Waffen wecken, letztlich aber nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Viel bedeutsamer ist die Frage, ob die direkter oder indirekter involvierten Staaten sozusagen auf Kollateralnutzen hoffen dürfen. Ihre maroden, halbreformierten Volkswirtschaften waren schon vorher weit unter 'europäischem' Standard, und durch die NATO-Mission und ihre Folgen, vor allem durch Hunderttausende Flüchtlinge, haben sie weitere Schäden genommen. Diese Schäden muß die internationale Staatengemeinschaft möglichst rasch beheben, da anderenfalls neue Konflikte drohen. Die nachfolgende Studie analysiert diese Probleme allgemein und für jedes Land gesondert. Sie basiert auf allgemein zugänglichen Quellen, überwiegend aus den Ländern selber (wobei sie noch den Vorteil nutzt, daß die besten Analysen über Entwicklungen eines Landes in der Presse seiner Nachbarländer zu finden waren).' (Textauszug)... weniger
'The NATO mission against Yugoslavia would no doubt have ended much earlier had ground troops been sent in. However, in carrying out the mission there were two things that NATO wanted to rule out from the very beginning - the possibility of the conflict ending with the defeat of the most powerful mi... mehr
'The NATO mission against Yugoslavia would no doubt have ended much earlier had ground troops been sent in. However, in carrying out the mission there were two things that NATO wanted to rule out from the very beginning - the possibility of the conflict ending with the defeat of the most powerful military alliance in history and the possibility of some country in South-eastern Europe expressly opposing the mission. The unequal conflict between the military alliance of the democratic West and Serbia's postcommunist dictator and warmonger left Serbia's immediate and more distant neighbours with no choice but to stand by NATO if they wished to demonstrate their credibility and improve their own chances of integration in the European-Atlantic alliance. The NATO mission brought the euphemistic military term 'collateral damage' into common usage. The term is used to refer to damage that occurs incidentally, is unintentional, embarrassing - like the accidental bombing of the Chinese embassy in Belgrade - and raises doubts about the effectiveness of the weapons being used, but ultimately is not of major significance. Of much greater significance is whether states that were directly or indirectly involved in the conflict can hope to derive any 'collateral benefit' from it. Even before the NATO mission, the ailing, semi-reformed economies of these states were well below 'European' standards and suffered further damage as a result of the NATO mission, above all from the arrival of hundreds of thousands of refugees. The international community must repair this damage as quickly as possible, otherwise new conflicts threaten to break out. The following study analyses these problems generally as well as looking at each country separately. It is based on generally accessible sources, mainly from the countries themselves, although it also takes advantage of the fact that the best analyses of developments in a country were often to be found in the press of neighbouring countries.' (extract)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Serbien; wirtschaftliche Folgen; Folgen; postsozialistisches Land; militärischer Konflikt; NATO; Flüchtling; soziale Folgen; Krieg; Südosteuropa; Einfluss; Entwicklungsland; Bundesrepublik Jugoslawien; Kosovo
Klassifikation
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Methode
deskriptive Studie
Freie Schlagwörter
Bundesrepublik Jugoslawien (1991/92-2003); Regionaler internationaler Konflikt; North Atlantic Treaty Organization; Kriegführung; Kriegsverlauf; Kriegsschäden/Kriegsverluste; Kriegsfolgen; Sicherheitspolitische Interessen; Sicherheitspolitische Zusammenarbeit; Außenpolitische Position
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1999
Erscheinungsort
Köln
Seitenangabe
39 S.
Schriftenreihe
Berichte / BIOst, 28-1999
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung