Volltext herunterladen
(1.081 MB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-367836
Export für Ihre Literaturverwaltung
Strategielos in Afghanistan: die Operationsführung der Bundeswehr im Rahmen der International Security Assistance Force
[Forschungsbericht]
Körperschaftlicher Herausgeber
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Abstract Wegen des innerhalb der NATO geltenden Konsensprinzips gibt es für den Afghanistan-Einsatz keine multinationale Strategie, die sowohl den Zweck und das Ziel des militärischen Engagements als auch den Weg, über den dieses Ziel erreicht werden könnte, ausreichend definieren würde. Das gleiche Manko ke... mehr
Wegen des innerhalb der NATO geltenden Konsensprinzips gibt es für den Afghanistan-Einsatz keine multinationale Strategie, die sowohl den Zweck und das Ziel des militärischen Engagements als auch den Weg, über den dieses Ziel erreicht werden könnte, ausreichend definieren würde. Das gleiche Manko kennzeichnet die nationale Ebene. Hier ist es das Ressortprinzip, dem die Bundesregierung unterworfen ist, welches eine einheitliche Konzeption verhindert.
Diese Studie zeigt, dass von Seiten des Militärs das Fehlen einer klaren politischen Strategie für Afghanistan nicht kompensiert werden kann. Vielmehr führt dieses Defizit im Fall der ISAF dazu, dass strategische Entscheidungen innerhalb der NATO-Kommandostrukturen immer weiter nach unten delegiert werden. Somit sieht sich dann die niedrigste operative Ebene mit dem Problem konfrontiert, Operationen ohne ein konkretes übergeordnetes Ziel führen zu müssen. Es sind daher letztlich vor allem die Aktionen der gegnerischen Seite, die Rahmenbedingungen des Einsatzlands, tradierte Prämissen und die Interessen der beteiligten internationalen und afghanischen Akteure, die die – überwiegend reaktiven – militärischen Operationen der ISAF veranlassen und konditionieren. Am Beispiel der »lokalen Sicherheitskräfte« wird sichtbar, dass es die militärischen Führer vor Ort sind, die wegen der Abwesenheit einer übergreifenden Strategie notgedrungen eigene lokale Strategien entwerfen müssen. Diese Lösung mündet jedoch oft darin, dass widerstreitende Lager von Machthabern gestärkt werden, die ihre Milizen als »Sicherheitskräfte« legalisieren. Keine Abhilfe schaffen hier allgemeine Militärdoktrinen wie die der Counterinsurgency, da sie bloß eine enorme Bandbreite an Handlungsweisen aufzeigen, deren Auswahl ohne politische Weisung nicht möglich ist. (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; Militär; Afghanistan; Konfliktstrategie; NATO; strategische Planung; internationale Zusammenarbeit
Klassifikation
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Freie Schlagwörter
Truppenstationierung im Ausland; International Security Assistance Force for Afghanistan; Aufstandsbekämpfung; Asymmetrische Kriegführung; Einsatzkonzeption für Streitkräfte; Einsatzkonzeption für Waffensysteme; Einsatzmöglichkeiten von Waffen/Waffensystemen;Teilstreitkraft übergreifende Operationen
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2011
Erscheinungsort
Berlin
Seitenangabe
30 S.
Schriftenreihe
SWP-Studie, 30/2011
ISSN
1611-6364
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung