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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-286614
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Unruhen in Xinjiang: Anzeichen für gravierende Probleme in Chinas "harmonischer Gesellschaft"
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Asien-Studien
Abstract Die gewaltsamen Ausschreitungen zwischen der uighurischen Minderheit und der Han-Bevölkerung vom 5. Juli 2009 stellen die schwersten Krawalle im autonomen Gebiet Xinjiang seit dem Jahr 1949 dar. Der Aufstand von Uighuren in Xinjiang hat für einige Wochen die internationale Berichterstattung beherrsc... view more
Die gewaltsamen Ausschreitungen zwischen der uighurischen Minderheit und der Han-Bevölkerung vom 5. Juli 2009 stellen die schwersten Krawalle im autonomen Gebiet Xinjiang seit dem Jahr 1949 dar. Der Aufstand von Uighuren in Xinjiang hat für einige Wochen die internationale Berichterstattung beherrscht und daran erinnert, dass Xinjiang für die chinesische Regierung ein ähnlicher Brennpunkt ist wie Tibet oder Taiwan. Pekings Entwicklungs- und Minderheitenpolitik konnte die Spannungen zwischen Uighuren
und Han-Chinesen nicht verringern. Hu Jintaos verfrühte Abreise vom G8-Gipfel unterstreicht zudem die hohe strategische Bedeutung Xinjiangs sowohl für die chinesische Zentralasien- als auch Innenpolitik. Ziel der Proteste vom 5. Juli war, auf die schwierige Situation der Uighuren innerhalb der chinesischen Gesellschaft aufmerksam zu machen. Dabei ist Xinjiang ein Spezialfall, weil das wirtschaftliche mit einem ethnischen Ungleichgewicht zusammenfällt. Die chinesische Regierung betrachtet Aktivitäten der Uighuren meistens im Zusammenhang mit den sogenannten "drei Übeln" (Terrorismus, Separatismus und Fundamentalismus), was das hohe Aufgebot an Polizei und paramilitärischen Einheiten in Urumqi erklärt.
Allerdings werden die vielschichtigen Probleme in Xinjiang von chinesischer Seite so auf einen bestimmten Problemkomplex reduziert, was eine Lösung der Xinjiang-Frage lang fristig erschwert. Ein instabiles Xinjiang hat aus chinesischer Perspektive direkte Auswirkungen auf die regionale Stabilität Zentralasiens. Die im Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) stattfindenden militärischen Übungen, die sogenannten "Friedensmissionen", stellen eine scharfe Antwort Chinas auf die Herausforderung der "drei Übel" dar und verdeutlichen die Prioritäten der chinesischen Politik in Zentralasien.... view less
Keywords
Asia; minority policy; ethnic group; development policy; violence; socioeconomic factors; ethnic conflict; minority; integration policy; China
Classification
Migration, Sociology of Migration
Peace and Conflict Research, International Conflicts, Security Policy
Free Keywords
Uighuren; Xinjiang
Document language
German
Publication Year
2009
City
Hamburg
Page/Pages
8 p.
Series
GIGA Focus Asien, 8
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works