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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-139422
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Die Bedeutung wechselseitiger Anerkennung für intergenerationale Transmissionsprozesse
The importance of mutual recognition for intergenerational transmission processes
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Die Vermittlung grundlegender Handlungsdispositionen und Orientierungsmuster gilt als eine Kernaufgabe familialer Sozialisation. Während in Gesellschaften, die stark von Traditionen geprägt sind, solche Transmissionsprozesse durch Formen der Konditionierung bzw. der Über-Ich-Bildung und Triebüberfo... view more
"Die Vermittlung grundlegender Handlungsdispositionen und Orientierungsmuster gilt als eine Kernaufgabe familialer Sozialisation. Während in Gesellschaften, die stark von Traditionen geprägt sind, solche Transmissionsprozesse durch Formen der Konditionierung bzw. der Über-Ich-Bildung und Triebüberformung weitgehend gesichert werden können, gewinnt in einer pluralen und von Individualisierungsprozessen geprägten Gesellschaft die Vermittlung von Voraussetzungen selbständigen Handelns und die Bereitschaft und Fähigkeit zu 'freiwilliger Selbstbindung aus Einsicht' (Nunner-Winkler) zunehmend an Bedeutung. Dazu gehört auch die Möglichkeit, die Geltungsgründe von Normen kritisch zu reflektieren. Mit Bezug auf die Anerkennungstheorie von Honneth und auf familiensoziologische Forschungsergebnisse soll gezeigt werden, daß unterschiedliche Formen wechselseitiger Anerkennung für die Entwicklung grundlegender Voraussetzungen von Selbständigkeit und von freiwilliger Selbstbindung wichtig sind. Aufgrund solcher Anerkennungsprozesse werden bestimmte Orientierungen und Handlungsmuster zu Teilen der eigenen Identität. So ist Anerkennung im Sinn von affektiver Zuwendung zugleich wesentlich für die Entwicklung von Selbstvertrauen als auch für den Erwerb reflexiv zugänglicher Beziehungserfahrungen. Sich wechselseitig als Personen mit bestimmten unveräußerlichen Rechten anzuerkennen, ist eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Selbstachtung. In der familialen Interaktion setzt das voraus, daß Eltern ihre Kinder als prinzipiell gleichberechtigte Personen anerkennen, ohne daß sie entwicklungsbedingte Unterschiede in der Fähigkeit zu selbständigem und eigenverantwortlichem Handeln ignorieren. Schließlich wird auch thematisiert, inwiefern Anerkennung im Sinne wechselseitiger Wertschätzung die Weitergabe normativer Orientierungen und die Entwicklung von Selbstwertgefühl fördert." (Autorenreferat)... view less
Keywords
social recognition; Intergenerational relations; interaction; society; parents; meaning; behavior; capacity to act; transference; moral education; standard; family socialization; child; parent-child relationship
Classification
Family Sociology, Sociology of Sexual Behavior
Method
descriptive study
Collection Title
Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung
Editor
Rehberg, Karl-Siegbert
Conference
28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften". Dresden, 1996
Document language
German
Publication Year
1997
Publisher
Westdt. Verl.
City
Opladen
Page/Pages
p. 97-101
ISBN
3-531-12878-7
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications