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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-139291
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Vom internen Arbeitssystem zur Dezentralisierung: Die Frühverrentung im Wandel betrieblicher Strategien
From an internal work system to decentralization: early retirement in changing company strategies
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Bislang wurde die Frühverrentung in internen Arbeitssystemen als dominantes Problemlösungsinstrument genutzt, das die konsensuelle Bewältigung von Krisen ermöglichte. In dieser betrieblichen Erfahrungsgeschichte waren Vorruhestandsregelungen bei den Beschäftigten beliebt und stellten für Betriebsrä... mehr
"Bislang wurde die Frühverrentung in internen Arbeitssystemen als dominantes Problemlösungsinstrument genutzt, das die konsensuelle Bewältigung von Krisen ermöglichte. In dieser betrieblichen Erfahrungsgeschichte waren Vorruhestandsregelungen bei den Beschäftigten beliebt und stellten für Betriebsräte erfolgreiche Verhandlungsarenen dar. So konnte das Management Personalkostensenkungen vornehmen, ohne das bisherige korporatistische System von Erwartungssicherheiten durch konfliktbehaftete Personalabbaumaßnahmen in Frage zu stellen. Diese Charakterisierung ist Bestandteil einer Typologie von Verrentungsformen, die auf der Grundlage von zwanzig Betriebsfallstudien in einem Forschungsprojekt entwickelt wurde. Es wird eine Intensivstudie in einem westdeutschen Chemieunternehmen herausgegriffen, für die qualitatives Material für den Zeitraum von 1985 bis 1996 vorliegt. Ziel des Referats ist es, exemplarisch die Auswirkungen von strategischen Veränderungen auf die mikropolitischen Aushandlungsprozesse betrieblicher Akteure am Beispiel der Rolle der Frühverrentung zu diskutieren. Seit 1994 soll unteren Hierarchieebenen und einzelnen Unternehmensteilen eine größere Eigenverantwortlichkeit verliehen werden. Mit der operativen Dezentralisierung wird die auf Langfristigkeit zielende Arbeitskräftestrategie auf kurzfristige Renditen am Aktienmarkt umorientiert. Die strategische Dezentralisierung desintegriert den großbetrieblichen Zusammenhalt zugunsten flexibler Abstoß- und Ausgliederungsmöglichkeiten einzelner Unternehmensteile. Nicht zuletzt schwächt die Dezentralisierungsstrategie die Machtposition des Betriebsrats. Im Ergebnis stellen sich die Reorganisationen als Kostensenkungsstrategien ohne emanzipatorische Verbesserungen dar. Sie erodieren das etablierte kooperative innerbetriebliche Politikmuster und drängen aufgrund der neuen Flexibilisierungsoptionen die Rolle der Frühverrentung an den Rand." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; Arbeitssystem; Hierarchie; Lohnkosten; chemische Industrie; Rente; Korporatismus; Kostensenkung; Altersversorgung; Arbeitnehmer; Vorruhestand; Betrieb; Betriebsrat; Personalabbau; Arbeitskraft; Dezentralisation
Klassifikation
Personalwesen
Methode
empirisch-qualitativ; empirisch
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung
Herausgeber
Rehberg, Karl-Siegbert
Konferenz
28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften". Dresden, 1996
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1997
Verlag
Westdt. Verl.
Erscheinungsort
Opladen
Seitenangabe
S. 161-165
ISBN
3-531-12878-7
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung