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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-138865
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Entdifferenzierung, Desintegration, Re-Differenzierung: zur Modellierung des politisch-ökonomischen Krisenzyklus in der Volksrepublik Polen
De-differentiation, disintegration, re-differentiation: modeling of the political and economic crisis cycle in the People's Republic of Poland
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Die Geschichte der Volksrepublik Polen ist durch einen markanten zyklischen Verlauf gekennzeichnet; das Ende eines einzelnen Zyklus kann dabei in der Kulmination gesellschaftlicher Unzufriedenheit und im nachfolgenden Auswechseln der bis dahin mächtigsten Politiker gesehen werden. Derartige Krisen ... view more
"Die Geschichte der Volksrepublik Polen ist durch einen markanten zyklischen Verlauf gekennzeichnet; das Ende eines einzelnen Zyklus kann dabei in der Kulmination gesellschaftlicher Unzufriedenheit und im nachfolgenden Auswechseln der bis dahin mächtigsten Politiker gesehen werden. Derartige Krisen kamen in der VR Polen insgesamt viermal vor: 1956, 1970/71, 1980/81, und schließlich 1988/89, als die beiden Streikwellen des Jahres 1988 in die 'Gespräche am Runden Tisch' und in quasi-pluralistische Wahlen mündeten, aus denen die erste nicht-kommunistische Regierung der Nachkriegszeit hervorging. Jede herrschende Gruppe, die nach einer Krise an die Macht kam, setzte zunächst eine Reihe politischer und wirtschaftlicher Reformmaßnahmen in Kraft. Letztere bestanden insbesondere im Abbau direktiver Wirtschaftslenkungsmethoden (und im gleichzeitigen Ausbau indirekter Methoden) sowie in der Gewährung größerer Handlungsspielräume für Privatbetriebe; dieser Vorgang läßt sich als zunehmende (Re-)Differenzierung von Politik und Ökonomie beschreiben. Nach der erneuten Stabilisierung des politischen Systems (in den Jahren ab 1957/58, ab 1973/74 und - in eingeschränktem Maß - ab 1983 zeigten sich allerdings wieder Tendenzen der Entdifferenzierung, d.h. der Stärkung direktiver Wirtschaftslenkungsmethoden, auch wenn die 'stalinistischen' Strukturen der Jahre 1950-53 nicht mehr wiederhergestellt wurden und langfristig der Trend zur Auflösung der Zentralplanwirtschaft dominierte. Im Vortrag sollen mittels eines idealtypisierenden Verlaufsmodells, das Grundgedanken des polnischen Sozialphilosophen Leszek Nowak aufnimmt, verschiedene Aspekte der oben skizzierten historischen Entwicklung systematisch aufeinander bezogen und erklärt werden. Da die wichtigsten erklärenden Variablen aus Merkmalen gebildet werden, die sich nicht nur in Polen, sondern auch in anderen sozialistischen Systemen vorfinden, könnte ein solches Erklärungsmodell auch als Ansatz zu einer allgemeinen Theorie sozialistischer Systeme dienen." (Autorenreferat)... view less
Keywords
post-socialist country; integration; economic development (single enterprise); crisis; social conflict; historical development; post-war period; political development; reform; socialism; economic control; Poland; strike; differentiation
Classification
Macrosociology, Analysis of Whole Societies
Method
descriptive study; historical
Collection Title
Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung
Editor
Rehberg, Karl-Siegbert
Conference
28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften". Dresden, 1996
Document language
German
Publication Year
1997
Publisher
Westdt. Verl.
City
Opladen
Page/Pages
p. 363-369
ISBN
3-531-12878-7
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications