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Wertwandel und politisches Verhalten
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract In dem Beitrag wird von der Grundvorstellung ausgegangen, daß langfristiger Wohlstand tendenziell eine (zumeist generationsspezifische) Verschiebung von einem überwältigenden Vorrang wirtschaftlicher und materieller Sicherheit in Richtung auf eine größere Betonung nichtmaterieller Ziele begünstigt. ... view more
In dem Beitrag wird von der Grundvorstellung ausgegangen, daß langfristiger Wohlstand tendenziell eine (zumeist generationsspezifische) Verschiebung von einem überwältigenden Vorrang wirtschaftlicher und materieller Sicherheit in Richtung auf eine größere Betonung nichtmaterieller Ziele begünstigt. In diesem Zusammenhang werden zwei Hauptthesen aufgestellt: (1) Die Mangelhypothese besagt, daß die Prioritäten eines Individuums Ausdruck seiner sozioökonomischen Umwelt sind. Der höchste subjektive Wert wird auf Dinge gelegt, die verhältnismäßig knapp sind. (2) Nach der Sozialisationshypothese paßt sich das Verhältnis zwischen sozioökonomischer Umwelt und Wertprioritäten nicht jeweils sofort an. Hier tritt eine beträchtliche zeitliche Verzögerung ein, denn die Grundwerte eines Menschen sind von den Bedingungen geprägt, die während seines Heranwachsens herrschten. Vor diesem Hintergrund werden die Links-Rechts-Gruppensympathien und Unterstützung oder Opposition gegenüber der vorhandenen Gesellschaftsordnung untersucht. Empirische Grundlage ist eine 1974 in der BRD, Niederlande, Großbritannien, Österreich und den USA durchgeführte Untersuchung mit repräsentativen Stichproben. Die Daten werden in zwölf Tabellen aufbereitet vorgestellt und interpretiert. Als Ergebnis wird zusammengefaßt, daß das Wahlverhalten jüngerer Befragter im allgemeinen stärker mit materialistischen/post-materialistischen Werten zusammenhängt, als das älterer Befragter. Dies scheint Teil eines umfassenderen Phänomens zu sein, innerhalb dessen eine neue Achse des politischen Konflikts, die auf der Opposition oder Unterstützung gegenüber nichtökonomischen Formen des gesellschaftlichen Wandels beruht, zunehmende Bedeutung erlangt. Diese Dimension der neuen Politik verläuft quer über die traditionelle sozioökonomische Links-Rechts-Dimension. (RW)... view less
Keywords
Netherlands; party; post-materialism; Austria; North America; preference; value change; Federal Republic of Germany; United States of America; modification; attitude; political behavior; Great Britain
Classification
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Political Science
Method
empirical
Collection Title
Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979
Editor
Matthes, Joachim
Conference
19. Deutscher Soziologentag "Sozialer Wandel in Westeuropa". Berlin, 1979
Document language
German
Publication Year
1979
Publisher
Campus Verl.
City
Frankfurt am Main
Page/Pages
p. 505-533
ISBN
3-593-32620-5
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications