Volltext herunterladen
(241.1 KB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-11154
Export für Ihre Literaturverwaltung
Gestörter Blickwechsel durch Videoüberwachung? Ambivalenzen und Asymmetrien soziotechnischer Beobachtungsordnungen
Distorted view through video surveillance? Ambivalences and asymmetries of socio-technical observation systems
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für Soziologie Fachgebiet Techniksoziologie
Abstract Der Begriff Beobachten hat eine engere und negativere Konnotation als Sehen. Auch die Rede von der "Beobachtungsgesellschaft" drängt unsere Wahrnehmung von vornherein in die eindeutige und negative Assoziation von "Bespitzelungsstaat", "Voyeurkultur" und "Überwachungsgesellschaft". Im vorliegenden B... mehr
Der Begriff Beobachten hat eine engere und negativere Konnotation als Sehen. Auch die Rede von der "Beobachtungsgesellschaft" drängt unsere Wahrnehmung von vornherein in die eindeutige und negative Assoziation von "Bespitzelungsstaat", "Voyeurkultur" und "Überwachungsgesellschaft". Im vorliegenden Beitrag geht es um die Korrektur solcher Einseitigkeiten und Verkürzungen, die den verschiedenen Auffassungen von einer "Beobachtungsgesellschaft" und einer panoptischen Überwachungstechnologie zugrunde liegen. Dabei wird auf einige theoretische Angebote der Soziologie und der neueren Technikforschung zurückgegriffen, mit denen sich Sehtechniken und ihre Folgen als sozio-technische Beobachtungskonstellationen auf der Mikroebene visueller Interaktion beschreiben und bewerten lassen. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass es die institutionalisierten soziotechnischen Konstellationen und die Praktiken sind, welche die jeweiligen erwünschten und unerwünschten Wirkungen in der Beziehung zwischen Beobachter und Beobachteten und zwischen Mensch und Technik hervorbringen. Gegenüber dem Zugriff großer Diskurs- oder Gesellschaftsanalysen auf das Problem einer panoptischen Beobachtung und eines technisch bewaffneten Blicks wird der Weg einer "technografischen Feinanalyse" eingeschlagen. Mit ihrer Hilfe wird versucht, die Ambivalenzen des Sehens und die Vielfalt soziotechnischer Beobachtungsverhältnisse aus den Reziprozitätsbeziehungen visueller Interaktionen und aus den institutionalisierten Ordnungen, wie die Interaktivitäten zwischen Menschen, Zeichen und technischen Objekten verteilt sind, herzuleiten. (ICA2)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Öffentlichkeit; abweichendes Verhalten; Politik; soziotechnisches System; Ambivalenz; Wahrnehmung; Staat; Gesellschaft; Video; Polizei; Sehen; Technik; Observation; Beobachtung; soziale Kontrolle; Institutionalisierung; Technikfolgen
Klassifikation
Staat, staatliche Organisationsformen
Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Kommunikationssoziologie, Sprachsoziologie, Soziolinguistik
Methode
deskriptive Studie; Grundlagenforschung
Freie Schlagwörter
zentrierte Asymmetrie; Polyzentralität; Sehordnung
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2002
Erscheinungsort
Berlin
Seitenangabe
16 S.
Schriftenreihe
TUTS - Working Papers, 9-2002
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet